Wenn es um das Fotografieren von einem Auto geht, scheint auf den ersten Blick alles ziemlich einfach zu sein. Aber spätestens wenn du dich zum ersten Mal in der Praxis konkret mit der Autofotografie auseinander setzen darfst, ist es plötzlich gar nicht mehr so easy. Fragen über Fragen tauchen auf. Welche Kamera brauche ich, welches Objektiv eignet sich, welche Location passt für mich und was zum Henker mache ich? Damit du vor lauter Fragezeichen nicht das Auto aus deinem Sucher verlierst, sorgen wir gemeinsam für Struktur und räumen ein bisschen auf. Mit diesem Leitfaden holst du dir das Rüstzeug für bessere Auto Bilder!

 

Inhaltsverzeichnis

Der ultimative Auto fotografieren Ratgeber

Fast alle haben sicher schon einmal ein Auto fotografiert. Wahrscheinlich mit dem Smartphone, als soeben ein richtig heisser Porsche neben dir parkte oder du einen exklusiven Ferrari F40 „gespottet“ hast. Du verneinst immer noch? Hmmm. Also spätestens dann, wenn du dein Auto verkaufen wolltest und mittels Fotos dein Verkaufsinserat ausschmücken musstest. 😉

Doch auf was kommt es beim Auto fotografieren tatsächlich an? Welche Dinge sind zu beachten, um bessere Auto Fotos zu machen als der Durchschnitt? Im Blogartikel der ultimative Auto fotografieren Leitfaden geht’s um alles, was für angehende Autofotografen und bereits mit dem Thema vertraute Hobbyfotografen wissenswert ist.

An wen richtet sich dieser Artikel?

Mein Auto fotografieren Leitfaden geht quasi an alle, die sich für das Thema Automobilfotografie interessieren. Er ist als Ratgeber besonders an Neulinge gerichtet. Beginner, die relativ am Anfang ihrer Fotografie stehen. Nichtsdestotrotz gibt es mit Sicherheit das ein oder andere Merkmal, welches auch für Fortgeschrittene Auto Fotografen absolut lesenswert ist.

Was du mit diesem Autofotografie Ratgeber lernst!

Dieser Text soll gewissermassen ein bisschen Ordnung in die Materie bringen. Es geht darum, gängige Anfänger Fragen zu beantworten und die Leute verstärkt auf die Automobilfotografie zu sensibilisieren. Was braucht es für ansprechende Auto Aufnahmen? Wie kann sich ein Autofotograf verbessern?! Mein Leitfaden ist quasi ein A-Z Nachschlagewerk. Alles was du wissen musst.

Welcher Autofotograf schreibt hier?

Damit du aber überhaupt weisst, wer hier eigentlich in die Tasten haut, gibt es noch ein paar Worte zu mir. Ich bin Pascal, 30+, grosser Autofan und freischaffender Autofotograf und Bildbearbeiter aus der Schweiz. Alles was vier Räder hat, gut aussieht und möglichst satt auf der Strasse liegt, gefällt mir!

Fotografisch liegt mein Schwerpunkt auf der Inszenierung von Sportwagen. Ich versuche stets Bilder zu kreieren, die durch ihre Stimmung den Betrachter fesseln. Fotos von exklusiven Fahrzeugen, die man gerne mal etwas länger auf sich wirken lässt. Das ist mein Ziel. Ich möchte Bilder erschaffen, die du nicht sofort wieder vergisst.

Um ein besseres Bild von meiner fotografischen Sichtweise zu erhalten, schaust du am besten mal in mein Autofotografie-Portfolio. Der Einfachheit halber hänge ich hier noch ein paar Bilder an, bevor wir mit dem ultimativen Auto fotografieren Leitfaden starten.

Porsche Cayman GT4 fotografiert durch phPics Photography
Langzeitbelichtung in der Autofotografie mit dem Mercedes AMG GT3 Rennwagen und Autofotograf phPics.
Professionelle Autofotografie und Bildbearbeitung aus der Schweiz

Arten der Autofotografie und verschiedene Autofotografen

In der Autofotografie gibt es unterschiedliche Methoden ein Auto abzulichten. Einerseits lässt sich das Auto im stehenden Zustand fotografieren. Andererseits verhilft es zu mehr Dynamik, wenn du das Fahrzeug fahrend fotografierst.

Selbstverständlich gibt es auch unterschiedliche Arten von Autofotografen. Der wohl auffälligste ist gewissermassen der Carspotter. Schliesslich tummeln sich meistens gleich mehrere an Wochenenden in den Grossstädten. Dann gibt es die „Werbebild-Fotografen“, die vor allem die grossen Kampagnen der Automobilhersteller fotografieren. Abgerundet wird das Genre von den Autofotografen, die allen voran Stimmungsbilder produzieren. Häufig begegnest du solchen Auto Fotos auf Instagram.

Die meisten Auto Fotos auf Instagram sind also Stimmungsbilder (Moodshots) oder Spotteraufnahmen. Nur ganz wenige Bilder entsprechen den aufwändig inszenierten Beautyshots, die einen gewissen Werbelook ausstrahlen.

Stehendes Auto in Szene setzen

Es handelt sich hierbei um sogenannte „Stills“. Man hat als Fotograf in der Regel alle Zeit der Welt und kann das Auto wunderbar positionieren. Und zwar so lange, bis es in der perfekten stehenden Position ist. Das ist definitiv die einfachere Art ein Auto in Szene zu setzen.

Fahrende Autos fotografieren

Die andere Option ist das Auto in dessen Ursprung zu fotografieren. Nämlich fahrend. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten. Man unterscheidet:

  • Rollingshot / Car2Car
  • Panningshot / Mitzieher
  • Rig-Shot
  • Virtual Rig Shot
  • Einfrieren
Fahrendes Auto mit Hilfe von Virtual Rig fotografieren.
Der neue Audi RS6 eignet sich trotz seiner Statur für tolle Kurvenfahrten.
Elektrisch und schnell. Der Audi RS e-tron GT.

Selbstverständlich hat auch hier jede Form ihre Daseinsberechtigung. Aber was unterscheidet die einzelnen Arten genau?

Beim Car2Car oder auch Rollingshot, fotografierst du aus einem fahrenden Auto dein Motiv. Beim Mitzieher stehst du und fotografierst mittels Kameraschwenk – dem sogenannten Mitzieher – das Fahrzeug. Das Rig ist in der Regel ein Auslegearm oder eine lange Stange, die Fahrzeug und Kamera miteinander verbinden. Anschliessend wird das Fahrzeug ganz leicht „gestossen“ und dabei erfolgt die Belichtung. Das „virtuelle“ Rig wird in der Bildbearbeitung erzeugt. Das bedeutet die Bewegung im Bild erfolgt digital. Die letzte Option ist das Einfrieren des Autos mit Hilfe einer extrem kurzen Verschlusszeit. Dies geht zu Lasten der Dynamik.

Detailliertere Informationen sowie weitere Vor- und Nachteile erfährst du in meinem Artikel „fahrende Autos fotografieren“.

Beautyshots, Werbebilder, Commercials

Bei den Beautyshots wird das Auto perfekt inszeniert abgebildet. Die Art wird zum Teil „Commercials“ genannt, da es sich häufig um kommerzielle Werbeaufnahmen handelt. Sind es doch auch die Werbebilder, die das Auto in seiner schönsten und teils spektakulärsten Form zeigen und dank weltweiter Kampagnen grosse Bekanntheit erlangen.

Nachfolgend ein paar aktuelle Kampagnen, welche ich ziemlich feier. 😉

Moodshots, Stimmungsbilder, Lifestyle

Bei den Moodshots geht es, wie der Name schon vermuten lässt, um die Stimmung. Den sogenannten Mood. Die Form des Fahrzeugs muss nicht perfekt ausgearbeitet sein. Geht es doch vornehmlich um den gesamten Bildeindruck. Die Fotos sollen unter anderem Geschichten erzählen und/oder Emotionen vermitteln. Stimmungsbilder finden dank Socialmedia immer grösseren Anklang. Automobilhersteller verwenden diese Art der Fahrzeugbilder sehr häufig auf Instagram.

In den letzten Jahren war zudem ein “Lifestyle-Trend” erkennbar. Fast jedes 2. Bild eines Herstellers beinhaltet nebst dem Auto auch noch ein “Model”.

Stimmungsbilder und Moodshots in der Autofotografie

Carspotting

Im Carspotting geht es nicht darum, möglichst ästhetische Bilder zu kreieren. Vielmehr geht es um das Automobil per se. Je exklusiver der „gespottete“ Wagen, desto besser. In den letzten Jahren ist ein regelrechter Hype um diese Art der Fotografie entstanden. Dies ist vor allem auf den Bekanntheitsgrad von shmee150 zurückzuführen. Shmee war quasi einer der allerersten Spotter, welcher sich mit dem Verfolgen von exklusiven Autos in den Strassen einen Namen auf Youtube gemacht hat. Mittlerweile kann er ganz gut davon leben. Hat er schliesslich mehrere Sportwagen in seiner eigenen Garage stehen.

Alles rund um Licht beim Fotografieren von Autos

Alle reden immer von Licht. Das wird dir bestimmt schon aufgefallen sein. Aber was ist damit überhaupt gemeint? Ich kann dich beruhigen. Mit der Zeit wirst du sensibilisierter auf dieses Thema reagieren. Aber es braucht ein bisschen Erfahrung, bis das Verständnis dafür gewachsen ist. Wie heisst es so schön: Learning by doing. Jedenfalls heisst Fotografie eigentlich nichts anderes als das Malen mit Licht.

Licht hat also einen elementaren Bestandteil beim Fotografieren. Egal ob du jetzt Landschaften, Portraits oder eben Autos fotografierst. Das Licht bildet die Grundlage für das, was dein Auge und deine Kamera schlussendlich sehen.

Verfügbares Licht – Available Light

Available Light oder eben verfügbares/vorhandenes Licht ist, dass dir zur Verfügung stehende Licht. Wie der Name augenscheinlich vermuten lässt.  😉 Wenn dir ein Fotograf mitteilt, er shootet hauptsächlich mit Available Light, dann meint er nichts anderes, als dass er ohne zusätzliche Beleuchtung seine Fotos macht. Er verzichtet also auf den Einsatz von externen Lichtquellen à la Blitz, Leuchtstoffröhre, Dauerlicht etc. Er verwendet lediglich das ihm zur Verfügung stehende Licht. Im Regelfall reden wir hier vom Sonnenlicht, dass unsere Umgebung erhellt. In der Dämmerung können jedoch zum Beispiel auch die beleuchteten Gebäude das Umgebungslicht beeinflussen und für „Licht“ und „Helligkeit“ sorgen.

Externes Licht

Der andere Fall nennt sich externes Licht. Du kannst also dein Motiv – in unserem Fall ist das meistens ein Auto 😉 – mit Hilfe von weiteren Lichtquellen ausleuchten. Das können beispielsweise sein:

  • Blitz
  • Leuchtstoffröhre
  • Dauerlicht
  • LED-Licht
  • Taschenlampe

Externes Licht gibt dem Fotografen mehr Kontrolle hinsichtlich Lichtsetzung und Akzentuierung. Allerdings ist das Spiel mit Licht und Schatten im Umkehrschluss dafür anspruchsvoller als der Einsatz von vorhandenem, natürlichem Licht.

Fotografieren mit Blitz

Wann kann sich aber das Ausleuchten mittels Blitz lohnen? Wann muss ich den Blitz bei der Autofotografie einsetzen?
Müssen tust du mal gar nichts. Du kannst ein Auto stets mit verfügbarem Licht fotografieren. Damit erzielst du zweifellos fantastische Resultate. Nichtsdestotrotz kommst du je nach vorherrschenden Bedingungen (Location, Lichtbedingung, Kompositionswünsche etc.) gewissermassen an physikalische Grenzen. Beispiel gefällig? Du fotografierst das Auto im totalen Gegenlicht. Bedeutet, die Sonne scheint dir mitten ins Gesicht. Zwischen dir und der Sonne steht das zu fotografierende Auto.  Nun machst du ein Foto. Du wirst feststellen, dass aufgrund des Gegenlichtes das Bild richtiggehend kontrastarm und flach wirkt. Auch wirst du dich entscheiden müssen, ob das Auto im Dunkeln „absäuft“ oder die hellen Bildbereiche „ausbrennen“. Genau in solchen Fällen kann sich der Einsatz von Blitzlicht lohnen.

Aber auch wenn du solche Autobilder im spritzenden Wasser aufnehmen willst, bist du gezwungen einen Blitz zu verwenden. Stichworte: Kürzeste Blitzbelichtungszeit und HSS.

Auto fotografieren mit Blitzlicht ist bei Wasserbilder notwendig.

Brauche ich mehrere Blitze für die Autofotografie?
Nein. Es reicht auch nur ein Blitz. Damit läufst du quasi ums Auto und hellst jeweils die gewünschten Bereiche auf. In der Bildbearbeitung setzt du diese einzelnen Belichtungen zusammen. Damit erreichst du quasi das Gleiche, wie wenn du mehrere Blitze gleichzeitig einsetzen würdest.

Lightpainting in der Autofotografie

Lightpainting ist eine Technik mit langen Belichtungszeiten. Du setzt Hilfsmittel ein und malst dabei mit Licht. Eingesetzt werden zum Beispiel Taschenlampen, Leuchtstoffröhren oder LED-Lichter à la Westcott Icelight (Affiliate-Link). Diese Technik geht in der Autofotografie natürlich nur bei ziemlich dunklen Locations, da dir sonst das vorhandene Licht einen Strich in die Langzeitbelichtung macht. 😉 Möchtest du das Thema vertiefen? Dann lese den Blogpost „Lightpainting in der Autofotografie“.

Welches Equipment für die Automobilfotografie

Grundsätzlich hängt das Equipment bei der Automobilfotografie stets von den jeweiligen Gegebenheiten ab. Fotografierst du am Tag oder in der Nacht? Fotografierst du Indoor oder Outdoor? Nichtsdestotrotz gibt es ein paar Basics, die so oder so stets dabei sein müssen!

  • Kamera
  • Objektiv
  • Stativ
  • Quick-Detailer und Mikrofasertuch

Je nach Gusto des Fotografen können (müssen aber nicht) folgende Helferlein mit ans Shooting für coole Auto Bilder.

  • Blitz
  • LED-Licht
  • Polfilter
  • Lampenstative
  • Reflektoren
  • Softboxen
  • Fernauslöser
  • Etc.

Willst du wissen, was ich jeweils einpacke? Dann lese unbedingt meine „Fotoshooting mit Auto Packliste“.

Kamera

Das wichtigste Instrument ist deine Kamera. Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob es sich um eine Spiegelreflexkamera oder um eine spiegellose Kamera handelt. Da ist die Sensorgrösse schon wesentlich wichtiger. Idealerweise hast du eine Kamera mit einem APS-C Sensor. Noch besser wäre natürlich eine Vollformatkamera (Kleinbild) wie zum Beispiel meine Nikon D850. Selbstverständlich geht auch ein MFT Sensor wie dies beispielsweise meine ehemalige Olympus OM-D E-M10 hatte. Ein grösserer Sensor verhilft dir allerdings zu einem wesentlich glatteren Bild. Aus diesem Grund wirst du keinen professionellen Autofotografen finden, der eine Kampagne mit einem Smartphone oder eben einer MicroFourThird-Kamera produzieren wird. Vielmehr wird eine Kampagne mit Mittelformat produziert. Das ist jedoch für den Hobbyfotografen eine viel zu grosse Investition und nicht der Rede wert. Wie gesagt, eine Vollformatkamera wäre perfekt. Starten tut man zu Beginn der Fotografie aber meistens mit einem etwas kleineren Sensor à la APS-C. Einen solchen Sensor findest du unter anderem in einer Nikon D5600 oder einer Z50. Fullframe (Vollformat) gibt ansonsten bei der Nikon Z6 oder der D780.

Hier ein paar empfehlenswerte Bodies. An dieser Stelle sei gesagt: Die heutigen Kameras sind alle so gut, dass du eigentlich mit keiner APS-C oder Vollformatkamera einen Fehler machst. Wichtig ist, dass du dich mit der Kamera wohlfühlst und sie sich angenehm tragen lässt.

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Sind mehr Informationen zu meiner Kamerahistorie gewünscht? Noch mehr zu diesem Thema findest du nämlich unter „mit welcher Kamera Autos fotografieren“.

Nikon Z6 Kameragurt mit Nikon Schriftzug

Objektiv

Nicht zu unterschätzen ist die Wirkung des Objektivs beim Auto fotografieren. Empfehlenswert ist für die klassische Fotografie mit stehenden Autos ein Brennweitenbereich von um die 35mm bis 50mm am Vollformat. Das ist eine äusserst natürliche Brennweite, welche der automobilen Form nicht schadet. Schliesslich willst du die wahre Schönheit des Autos hervorheben und illustrieren. Aus diesem Grund eignen sich extrem weitwinklige Perspektiven eher weniger. Sie verzerren nämlich das Erscheinungsbild zu stark.

Auch der Telebereich ist im Normalfall nicht notwendig. Ausser natürlich bei gewissen Actionshots. Wenn man alleine schon aus Sicherheitsgründen eine gewisse Distanz braucht, kann ein professionelles 70-200mm Glas nicht schaden.

Wenn du dich noch mehr mit der Objektivwahl auseinandersetzen willst, kann ich dir meinen Beitrag „welches Objektiv für die Fahrzeugfotografie“ empfehlen. Apropos Gläser. Hier gibt’s eine Liste mit empfehlenswerten Objektiven für die Nikon D850.

Merke: Nichts falsch machst du mit einem 24-70 2.8er Zoom und/oder Festbrennweiten um die 35 oder 50mm. Mein meist gebrauchtes Objektiv für die Autofotografie ist zweifellos das Nikkor AF-S 24-70mm 2.8G ED.

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Sonstige Hilfsmittel für die Autofotografie

Als Autofotograf gehören stets noch ein Detailer und ein Mikrofasertuch zur Ausrüstung. Damit lässt sich der nachträgliche Bearbeitungsaufwand reduzieren. Schliesslich kannst du damit die Insektenreste schon vor der Kameraauslösung eliminieren.

Stativ

Zur Standardausrüstung in der Autofotografie gehört selbstverständlich auch ein Stativ. Jeder Autofotograf sollte für eine maximale Bildqualität auf ein Dreibeinstativ zurückgreifen. Mit diesem Hilfsmittel kannst du die ISO Zahlen stets auf der rauschärmsten Einstellung belassen. Egal wie wenig Licht du zur Verfügung hast.

Für dynamische Mitzieher ist selbstverständlich ein Einbeinstativ die bessere Option. Da kann man aber natürlich auch „Freihand“ arbeiten.

Ich arbeite übrigens lediglich bei „Moodshots“ ohne Stativ. Geht es um Beautyshots, kommt immer ein Dreibeinstativ zum Einsatz. Welches Stativ ich dabei einsetze, erfährst du hier: Mein Stativ für’s Handgepäck.

Nachfolgend eine Auflistung empfehlenswerter Dreibeinstative.

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Polfilter

Um Reflexe beim Auto fotografieren zu vermeiden, kann dir ein Polfilter helfen. Der zirkuläre Polfilter lässt dich quasi die Spiegelung „aus dem Bild drehen“.

Ich persönlich bin kein grosser Polfilter Fan für die Autofotografie. Wenn nicht unbedingt nötig, verzichte ich auf einen solchen CPL (circular polarizer) und shoote lieber clean. Von 100 Aufnahmen mache ich vielleicht 1 Bild mit einem Polfilter. Andere hingegen schwören auf einen solchen Filter beim Auto fotografieren und nennen es das wichtigste Hilfsmittel. So unterschiedlich sind halt die Geschmäcker als auch die individuellen Herangehensweisen/Workflows.

Mehr zum Thema erfährst du unter Polfilter in der Autofotografie, ja oder nein?!.

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Blitze etc.

Natürlich dürfen die externen Lichtquellen nicht fehlen. Willst du die totale Lichtkontrolle? Dann kommst du nicht um den Einsatz von externem Licht herum. Vor allem Blitz sowie Leuchtstoffröhre (oder ein LED-Licht mit Akku) haben sich für die Ausleuchtung von Autos bewährt.

Interessierst du dich generell für die Blitzfotografie? Dann empfehle ich dir folgenden Artikel: Fotografieren mit Blitz.

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Ganz gerne setze ich zudem Dauerlichter in Form von LED-Röhren ein. Damit lassen sich auch Autos ausleuchten. 🙂 Empfehlen kann ich hierbei folgende Produkte von Nanlite, welche ich selbst im Einsatz habe.

Neonlights meet Audi RS e-tron GT

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In diesem Bereich gibt es inzwischen mehrere Player am Markt. Eine Alternative stellt unter anderem Godox dar.

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Kameraeinstellungen beim Auto fotografieren

Eins vorneweg. Vergiss den totalen Automatikmodus. Jedenfalls sofern deine Kamera überhaupt einen hat. Beim Auto fotografieren bedienst du die Kamera entweder manuell oder über die Blendenvorwahl (bei Nikon „A“). Der Modus A wird unter anderem auch Zeitautomatik genannt.

Bei „Fahrtaufnahmen“ eignen sich hingegen die Zeitvorwahl (Nikon „S“ / auch Blendenautomatik genannt) als auch der manuelle Modus besser.

Wenn du mit externen Lichtquellen arbeitest, sprechen wir so oder so ausschliesslich von der manuellen Belichtungssteuerung „M“.

ISO 100

Wie du bereits weisst, arbeiten wir hauptsächlich mit Stativ. Demzufolge stellst du die ISO wann immer es geht auf den tiefsten Wert. In der Regel reden wir hier von ISO 100. Je nach Kamera (unter anderem bei meiner Nikon D850) sind standardmässig sogar ISO 64 möglich. Perfekt! Schliesslich willst du die maximale Bildqualität bei deinem Auto Foto herauskitzeln.

Welche Blende?

Relativ häufig sind auf Instagram Komplettaufnahmen von Autos mit Offenblende zu sehen. Das mag für Stimmungsbilder passen. Jedoch nicht für professionelle Aufnahmen mit Werbecharakter in der Dreiviertelperspektive.

Abblenden ist hierbei die Lösung. Der Grund für eine geschlossene Blende? Ganz einfach, das komplette Auto „muss“ scharf abgebildet sein. Aus diesem Grund arbeite ich stets mit einer Blende von 8 oder kleiner. Merke: Kleine Blende – grosse Zahl und grosse Blende – kleine Zahl.

Mit Blendenwerten um die 8 bis 11 bist du in der Autofotografie auf der sicheren Seite.

Welche Belichtungszeit?

Bei stehenden Fahrzeugen hängt die Belichtungszeit stets von den gegebenen Lichtverhältnissen ab. Wie du weisst, arbeiten wir bekanntlich mit einem tiefen ISO Wert und Stativ.

Bei fahrenden Autos braucht es hingegen spezifische Belichtungszeiten. Schliesslich ist Dynamik im Bild gewünscht. Um den Verwischeffekt relativ gut erzeugen zu können, kannst du dich mit einer 1/125 Sekunde an die Geschichte herantasten. Aufgrund der Abhängigkeit zur Geschwindigkeit des Autos (egal ob beim Rollingshot aus dem fahrenden Auto heraus oder dem Mitzieher) musst du die Belichtungszeit allenfalls anpassen. Die 1/125s dienen aber als guter Ausgangswert. Je sicherer du dich fühlst (oder wenn der Verwischeffekt zu schwach ist) verlängerst du die Belichtungszeit einfach.

Und keine Sorge. Bei dieser Methode der Autofotografie sind sogar Belichtungszeiten um die 1/15s aus der Hand möglich. Experimentiere und probiere es einfach aus.

Neuere Kameras mit integrierter Bildstabilisierung (IBIS) sind natürlich von Vorteil. Ausserdem hilfreich sind Objektive mit integriertem Stabi. Bei Nikon nennt sich der entsprechende Objektivzusatz VR. Damit wird die Verwackelungsunschärfe reduziert. Folglich minimiert sich der unscharfe “Bildausschuss”.

Autofotografie an der Rennstrecke. Dynamik der fahrenden Autos dank Mitzieher einfangen.

Anmerkung: Jede Medaille hat 2 Seiten. Unscharfe Bilder gehören in diesem Fall dazu. Doch keine Angst. Auch bei mir sind bei Rollingshots oder Mitziehern einige Bilder unscharf. 😉 Ausschuss ist bei fahrenden Autos normal.

Sonstige Kameraeinstellungen für dein Auto Foto

Sofern du wieder ein stehendes Auto fotografierst, rate ich dir zusätzlich zu folgenden Massnahmen.

  • Spiegelvorauslösung
  • Fokussierung mit Liveview und Zoomfunktion
  • Einsatz von Fernauslösern

Mit diesen Kameraeinstellungen holst du die maximale Bildqualität aus deinen Auto Fotos! PS: Genau, dafür braucht es idealerweise ein Stativ. Denn du hast ja die Kamera gar nicht mehr in der Hand. 😉

Querformat oder Hochformat bei der Autofotografie?

In Zeiten von Instagram und Co. taucht die Frage natürlich immer häufiger auf. Gewissermassen auch zu Recht. Prinzipiell präferiere und empfehle ich ganz klar das Querformat für die Autofotografie! Das muss an dieser Stelle in aller Deutlichkeit gesagt werden. 🙂

Wieso? Ganz einfach, das Auto ist mehr breit als hoch. Zudem hast du deine Augen auch nebeneinander und nicht übereinander, wenn ich mich nicht täusche?! 😉 Nichtsdestotrotz stieg in den letzten Jahren die Nachfrage nach Hochformat-Content in der Autofotografie an. Auch ich produziere von Zeit zu Zeit explizit Bilder im Hochformat. Besonders bei spezifischen Social-Media Produktionen werden bewusst Bilder im Format 4:5 verlangt.

Aus diesem Grund verwende ich bei Bedarf einen L-Winkel an meiner Kamera. So hast du schnell die Möglichkeit, deine Kamera auch Hochformat auf dein Stativ zu schnallen. Ohne massive Gewichtsverlagerungen bei Kugelköpfen in Kauf zu nehmen. Insbesondere wenn du eine schwere Kamera/Objektiv Kombination montiert hast. Denn wenn du die Kamera entsprechend auf die Seite für’s Hochformat abkippst, kann schnell mal eine gewisse Instabilität – trotz Dreibeinstativ – entstehen.

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Altenativ lassen sich natürlich auch Querformat-Autoaufnahmen in ein Hochformat Bild für Instagram verwandeln. Dafür einfach mit ein bisschen mehr Raum ums Automobil fotografieren. So kannst du später nach erledigter Bildbearbeitung das Bild optional ins richtige Format “zuschneiden”.

Worauf du beim Auto fotografieren unbedingt achten musst!

In diesem Kapitel werden scheinbar banale Dinge plötzlich wichtig. Worauf du mein Auto fotografieren unbedingt achten musst.

Die Uhrzeit ist für das Fotoshooting spielentscheidend

Wie du bereits eingangs dieses Autofotografie Leitfadens erfahren hast, hat das Licht eine zentrale Bedeutung. Für den Fotografen gibt es gutes Licht, geiles Licht, fantastisches Licht und atemberaubendes Licht. Jedenfalls überspitzt formuliert. 😉 Aber es gibt auch „schlechtes“ Licht. Schlechtes Licht kann unter anderem durch knallharte Lichtverhältnisse definiert werden. Die pralle Mittagssonne dient dabei wunderbar als Negativbeispiel.

Und genau solche Lichtbedingungen sind für ein Fotoshooting nicht förderlich. Egal ob es sich beim Motiv um einen Menschen oder ein Auto handelt. Vielmehr solltest du auf gute und weichere Lichtverhältnisse achten.

Diese Bedingungen findest du vor allem am Morgen wenn die Sonne aufgeht. Dann herrscht meistens relativ angenehmes Licht. Kurz bevor die Sonne am Horizont zu sehen ist und auch noch für eine gewisse Zeit danach. Förderlich ist zusätzlich ein Shooting am Abend. Und zwar zu Zeiten, bevor die Sonne untergeht sowie für eine kurze Zeit, wenn die Sonne schon hinter dem Hügel verschwunden ist. Ich shoote bei diesen „indirekten“ Sonnenlichtverhältnissen zweifellos am liebsten.

Aber du siehst, der frühe oder späte Vogel fängt den Wurm. Dementsprechend bedarf es auch ein wenig Selbstdisziplin und Überwindung, wenn der Wecker bereits in den ganz frühen Morgenstunden klingelt.

Für dein Autoshooting in der Nacht ist die Uhrzeit natürlich zweitrangig.  Gleiches gilt bei einer Indoor Location.

Spannung durch Autofotoshooting in der Nacht

Womit wir beim nächsten Punkt sind. Hast du schon mal ein Auto in der Nacht fotografiert? Wenn nicht, dann ist es definitiv an der Zeit.

Auto Aufnahmen in der Dunkelheit versprechen viel Spannung. Einerseits kannst du sie mit dem verfügbaren Umgebungslicht von Strassenlaternen und Gebäudebeleuchtungen erstellen. Dafür nutzt du die Langzeitbelichtung.

Andererseits kannst du externe Lichtquellen einsetzen und mit Blitzen oder Lightpaintings das Fahrzeug ausleuchten. Weitere Details zum Autofotografieren in der Nacht entnimmst du dem Artikel „nachts ein Auto fotografieren“.

Auto fotografieren bei Nacht sorgt für Spannung.

Location und Hintergrund

Die Location ist ein elementarer Faktor für ein gutes Auto Foto. Ich behaupte sogar, der Fotoshooting Ort macht 50% des Fotos aus!

Demzufolge gleich vorneweg. Stell das Auto nicht auf den Rasen. Es ist fast ausnahmslos so, dass ein Auto auf Gras fotografiert, einfach befremdlich aussieht. Schliesslich ist der normale Untergrund eines Autos die Strasse. Demzufolge würde ich mich prioritär auf festen Untergrund fokussieren. Die schnell auf eine Wiese fahren und abdrücken Bilder, haben mehr Tuningtreffen-Charakter als den Charme eines guten Fahrzeugfotos.

Wenn du aber mit einer Mercedes-Benz G Klasse in den Bergen ins Offroadgelände gehst, dann sieht das wiederrum ziemlich cool aus. Die Location steht also immer auch ein wenig in Abhängigkeit mit dem entsprechenden Kfz. Mach dir aus diesem Grund vorgängig Gedanken zum Auto. Für was steht das Auto? Spass, Luxus, Familie, Geschwindigkeit, Ausflüge und so weiter und so fort.

Die Location ist beim Auto fotografieren also nicht zu unterschätzen. Es ist nämlich die halbe Miete. Die andere Hälfte besteht aus dem zu fotografierenden Auto. 😉

Natürlich ist das Auto für das finale Bild wichtig. Und gewiss, der Porsche 911 GT3 RS macht im Endeffekt wahrscheinlich ein bisschen mehr her, als ein heruntergekommener VW Golf mit 90er Baujahr und 350’000 Kilometern auf der Uhr. Doch nüchtern betrachtet hat das zu fotografierende Motiv mit der Qualität des Autofotos nichts zu tun. Wenn du dich an die Spielregeln hältst, dann wirst du ein gutes Bild machen. Egal ob vor deiner Kamera ein richtiger Ferrari oder nur ein halber (FIAT) steht. Also reduziere dich nicht auf das Auto. Die Autofotografie per se ist grösser als nur ein einziges Motiv.

Locationliste

Gute Locations gibt es einige. Aber die befinden sich im Regelfall nicht direkt vor der Haustüre. Aus diesem Grund habe ich mir auf meinem Smartphone eine Liste mit wirklich geeigneten Locations für Autos erstellt. Bin ich unterwegs und finde zufällig einen interessanten Spot, fotografiere ich diesen und speichere die Angaben in meiner Liste ab. Mithilfe dieser Liste habe ich mir in den Jahren quasi ein Nachschlagewerk mit potenziellen Locations aufbauen können. Plane ich nun ein Fotoshooting mit einem Auto, wähle ich je nach Fahrzeug nur noch die passende aus. 

Ich gebe zu, die Liste ist zwar toll und gut aber selbstverständlich nicht in jedem Fall zufriedenstellend. Manchmal passen meine notierten Spots aus irgendwelchen Gründen nicht, weshalb regelmässig explizite Locationscoutings anstehen. Egal ob mit dem Auto oder zu Fuss. Zum Teil muss man für die passende Location erst einmal Zeit investieren und ganz einfach suchen.

Indoor Location

Wenn du ein Auto fotografierst, kannst du dies grundsätzlich an unzähligen Orten machen. Die Schweiz bietet dafür einen fantastischen Rahmen. Man denke dabei nur an die schöne Landschaft und die Alpen. Nichtsdestotrotz lassen sich Fahrzeuge auch „Indoor“ ablichten.

Industriehallen, Lagerhallen, Parkhäuser, Garagen und weitere Gebäude eignen sich zum Teil hervorragend für das Portraitieren eines Automobils.

Die Location ist beim Auto fotografieren wichtig. Der Ford Focus ST in einer Halle portraitiert..

Studio

Der aber wirklich beste und cleanste Ort ein Auto zu fotografieren ist jedoch ein Studio. Es ist quasi die ultimative Indoor Location. Die sterile Atmosphäre und der Einsatz von grossem Lichtequipment lassen die Formen des Autos perfekt herausarbeiten.

Nicht umsonst lassen die Automobilhersteller ihre Fahrzeuge fast immer auch im Studio fotografieren. Leider ist ein solch grosses Fotostudio für den Hobbyfotografen im Automobilbereich prinzipiell nicht umsetzbar.

Mit Autofotograf phPics ein Auto im Studio fotografieren. Heckansicht des Toyota Supra A90.
Dreiviertelperspektive des McLaren 720s in gelb.

Outdoor Location

Beim Outdoor Fotoshooting sind dir beinahe keine Grenzen gesetzt. Egal ob ein grosser Parkplatz, vor einem schmucken Gebäude, auf einer schönen Strasse oder einem atemberaubenden Pass. Das Auto lässt sich fast überall in Szene setzen.

Doch du musst auch etwas dafür tun und die Orte aufspüren oder eben einen gewissen Anfahrtsweg in Kauf nehmen. Merke: Eine gute Location ist die halbe Miete!

PS: Ja, es gibt auch sogenannte Daylight Studios… In Europa sind es meines Wissens zwei Stück. Solche Locations sind für das Fotografieren von Autos natürlich extrem lecker, da sie das Bild automatisch sehr clean wirken lassen.

Kunst des Weglassens – das Auto richtig in Szene setzen

Wichtig ist vor allem, dass du den Fokus auf das Auto richtest. Klar du Depp, mach ich sowieso, wirst du dir jetzt denken. ^^ Aber es geht nicht um den Fokus für die Schärfeebene. Nein, ich rede von der Bildkomposition. Achte darauf, dass der Blick tatsächlich auf’s Auto gerichtet wird. Unnötige Dinge im Hintergrund sind zu vermeiden, weil die ablenken.

Eine Mülltonne, ein Briefkasten, ein Strommast und vieles mehr wirkt schnell störend. Fotografieren ist die Kunst des Weglassens. Redundante Informationen braucht niemand. Deswegen achte auf einen „cleanen“ Hintergrund. Damit sorgst du automatisch für mehr Aufmerksamkeit mit dem Automobil. Du kannst damit gezielt den Blick der Betrachter lenken.

Perspektiven für ein Auto

Vielleicht ist es dir auch schon aufgefallen? Die Bilder von den bekannten Fahrzeugherstellern ähneln sich eigentlich immer wieder. Vor allem wenn es um die gewählte Perspektive geht.

Wahrscheinlich wird sich das auch in den nächsten Jahren nicht gross verändern. Wieso auch? Schliesslich sind die Perspektiven gut. Und nicht alles was schon länger angewendet wird, muss man ersetzen.

Die gängigsten Perspektiven beim Fotografieren eines Autos sind also die folgenden:

  • Dreiviertelperspektive von vorne
  • Dreiviertelperspektive von hinten
  • Frontansicht
  • Heckansicht
  • Seitenansicht

Müsste man die wichtigste Perspektive in der Autofotografie beim Namen nennen, so wäre dies die Dreiviertelperspektive. Natürlich von vorne. Glaubst du nicht?
Besuche die Webseiten der verschiedenen Automobilhersteller und achte darauf, aus welcher Perspektive das Fahrzeug beim Hauptfoto abgebildet wird. 😉

Die Perspektiven sehen in der Praxis dann so aus.

Porsche 911 GT3 991 in weiss
Professionelle Bildbearbeitung beim Ferrari F12. Adobe Photoshop kann man lernen.
Lightpainting in der Autofotografie mit dem Westcott Icelight und dem Mercedes-AMG CLA 45 S.
Heckspoiler Porsche GT3
Über die Stückzahl der Ferrari F40 Prototypen scheiden sich die Geister..

Die klassischen Ansichten bedeuten im Umkehrschluss jedoch nicht, dass du keine anderen Perspektiven anwenden solltest. Nein, keinesfalls. Es gibt auch viele weitere spannende Ansichten für ein Auto. Dafür musst du dich allerdings mit dem jeweiligen Auto auseinandersetzen. Suche nach dessen «Schokoladenseite». Wie du es sicherlich schon von der People Fotografie kennst, gibt es förderliche und weniger gute Ansichten für das jeweilige Motiv. Das gilt auch für’s Auto. Ein Wagen sieht nicht aus jedem Winkel gleich gut aus.

Zudem solltest du die Kamerahöhe beachten. Autos fotografieren tut man ausserhalb der Komfortzone. Ich weiss, wir mögen es bequem. Aber in der Fahrzeugfotografie musst du dich bewegen. Du musst beim Auto fotografieren in die Hocke gehen. Schliesslich gilt es vor allem auf Augenhöhe mit dem Fahrzeug zu kommunizieren.

Details nicht vergessen

Manchmal kommt es besonders auf Kleinigkeiten an. Auch das Fotografieren von Teilbereichen des Automobils gehört zur Kompetenz eines Autofotografen. Versuche Details aufzuspüren und ideal in Szene zu setzen. Eine lichtstarke Festbrennweite kann für solche Aufnahmen von Vorteil sein. Unwichtige Elemente dürfen gerne mal in der Unschärfe verschwinden.

Doch nicht nur schöne Details sind bei der Autofotografie relevant. Nein, auch grössere Teilbereiche wie beispielsweise das Cockpit oder gezielte Anschnitte von Felgen oder Front- bzw. Heckpartie.

Lichtsetzung

Das Fotografieren von glänzenden Oberflächen ist etwas vom anspruchsvollsten, was es gibt. Vor allem wenn man ein glänzendes und spiegelndes Produkt bestmöglich darstellen will. Genau, ein spiegelndes Auto ist relativ schwierig zu fotografieren. Vor allem wenn man seine Form, seine Linien und seine Schwünge ideal abbilden möchte.

Da kommt das Licht ins Spiel. Mit Hilfe gezielter Lichtsetzung arbeitest du entsprechende Partien des Automobils heraus. Wenn jetzt ein solcher Bereich mehr Helligkeit erhält als ein anderes Bauteil, erzeugt das schlussendlich einen Kontrast. Du akzentuierst also mit gezielter Lichtführung die Bauform des Autos.

Gewiss, Reflexionen machen einem Fotografen das Leben schwer. Vor allem wenn sie stören. Sie verhindern zum Teil das Erkennen der automobilen Form. Deswegen ist es umso wichtiger mit dem Licht zu arbeiten und die Reflexe gezielt zu platzieren.

Eingangs dieses Autofotografie Leitfadens habe ich dir schon erklärt, wie wichtig Licht und dessen Verständnis ist. Dafür braucht es Übung. Praktische Übung! Aber wie schon erwähnt, Übung macht den Meister.

Bildkomposition

Die Bildgestaltung ist ein weiterer wichtiger Baustein in der Autofotografie. Mach dir Gedanken, wie du dein Auto Foto aufbaust. Denke dabei an Vordergrund, Motiv und Hintergrund.

Eine gute Bildkomposition verhilft dem Bild zu mehr Tiefe und mehr Spannung.

Saubere Autos

Nein, ich scherze nicht. Leider wird das nach wie vor viel zu oft vergessen. Aber das ist unglaublich wichtig! Wirklich.

In der Automobilfotografie geht es darum, ein Auto ins beste Licht zu rücken. Du willst den Charakter eines Autos zeigen. Das ist nur möglich, wenn du seine Formen (Linien, Kanten, Rundungen) herausarbeitest.

Jetzt ist die Karre dreckig. Dann wirkt das wie ein Filter. Die Form des Fahrzeuges wird vom Dreck kaschiert, was sich ungünstig aufs Endergebnis auswirkt. Der entsprechende Autodesigner wäre zu Tode betrübt. Und im Hochglanzmagazin macht sich eine Dreckschleuder auch nicht sonderlich gut. 😉

Du bist immer noch nicht von der Autowäsche überzeugt? Erschaffen wir doch eine Eselsbrücke. Du hast ein Date. Die Frau ist wirklich mega. Bildhübsch, gebildet und mit einem Herz aus Gold. Ohne Zweifel, du willst dich unbedingt von deiner besten Seite zeigen. Schliesslich willst du sie beeindrucken. Meine Frage an dich. Gehst du ungewaschen?

Ich denke das reicht, oder? 😉 Das Auto will und soll beim Auto fotografieren so gut wie möglich aussehen. Du selber willst doch auch, dass es gut aussieht. Also liebe Autofotografen und Autofotografinnen. Putzt die Autos. Oder lasst sie reinigen. Hauptsache die zu fotografierenden Fahrzeuge sind sauber!

Erstelle eine Serie und/oder erzähle mit Auto Fotos Geschichten – Storytelling

Je besser deine Technik (nicht das Equipment, sondern deine Fotoskills) wird, umso intensiver setzt du dich mit der Fotografie auseinander. Du beginnst dich stärker auf andere Bereiche zu fokussieren. Beispielsweise das Erzählen von Geschichten in Form von Fotos.

Bilder können perfektes Storytelling betreiben. Vor allem wenn du grösser denkst und entsprechende Serien erstellst. Eine Bildstrecke, die zusammengehört. Mehrere Bilder, die in Verbindung zueinanderstehen. Eine solche Serie kann einfacher eine Geschichte erzählen.

Versuche das auch. Probiere mit den Bildern etwas auszusagen. Etwas zu erzählen. Damit setzt du dich zwangsläufig noch intensiver mit der Fotografie auseinander und hievst deine fotografische Sichtweise auf das nächsthöhere Level.

Nachfolgend ein Beispiel für eine zusammengehörende Serie. Die Serie zeichnet sich aus durch die entsprechende Homogenität. Der Betrachter erkennt anhand des Bildlooks, dass die Auto Fotos zusammengehören.

Bildbearbeitung in der Autofotografie

Die Bildbearbeitung wird von vielen unterschätzt. Vor allem die ältere Generation – das ist in keiner Weise despektierlich gemeint – ist öfters der Meinung, dass die Bildbearbeitung nichts mit Fotografie zu tun hat.

Ich sehe das anders. Wir sind in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts. Da ist das Bearbeiten der Fotos eine Selbstverständlichkeit. Wer auf die Bildbearbeitung verzichtet, beraubt sich unglaublichen Möglichkeiten.

Trotzdem solltest du bereits beim Fotografieren so gut wie möglich arbeiten. Das bedeutet, dass man idealerweise schon vor Ort störende Details beseitigt. Das können Kippenstummel sein, Dreck am Auto, unschöne Spiegelungen oder sonstiges. Je akribischer du das Auto fotografierst, desto kleiner wird der Retuscheaufwand.

Mit welchem Programm Auto Fotos bearbeiten?

Ich bearbeite meine Aufnahmen entweder mit Lightroom oder mit Photoshop. Beide Programme verwende ich als Cloudlösung von Adobe. Dank der Creative Cloud bin ich stets auf dem aktuellen Softwarestand. Willst du das auch?

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Lightroom setze ich vor allem für meine Moodshots ein. Nichtsdestotrotz spielt Lightroom auch in der Vorbereitung der Beautyshots eine wichtige Rolle.

Photoshop hingegen ist mein «richtiges» Bearbeitungstool für die Beautyshots. Wenn du noch mehr zu diesem Thema erfahren willst, empfehle ich dir «welches Bildbearbeitungsprogramm für Fotografen».

Retusche

Beim Retuschieren geht es prioritär um die nachträgliche Verbesserung deiner Fotos. So können dies beispielsweise die Beseitigung störender Elemente sein als auch die Anpassung von Farben, Helligkeiten und Kontrasten.

Dank der Retusche kannst du die Bildwirkung gezielt verändern. Es lässt sich beispielsweise problemlos eine Stimmung dramatischer gestalten, wenn dem Himmel mehr Kontrast hinzugefügt und die Helligkeit reduziert wird.

Selbstverständlich wird die professionelle Bildbearbeitung auch in der Autofotografie eingesetzt. Mit der sogenannten «Postproduktion» lassen sich Stimmungen verstärken beziehungsweise erzeugen, die in dieser Form fotografisch nicht zu erstellen gewesen wären.

Die Bildbearbeitung bedarf allerdings auch einiges an Übung. Um in diesem Bereich sattelfester zu werden, kann man sich heutzutage problemlos den Tutorials auf Youtube bedienen!

Wie machen es die Profis?

In professionellen Sektor ist es vornehmlich so, das ein finales Bild fast ausnahmslos aus mehreren Einzelbildern besteht. Das bedeutet, für ein Resultat braucht es diverse Fotos. Die besagten Aufnahmen werden in der Bildbearbeitung zusammengesetzt. Damit wird ein optimales Ergebnis erreicht.

So arbeite auch ich. Im Beautyshot Bereich bestehen fast alle Bilder aus mehreren Belichtungen. Insbesondere dann, wenn ich Blitzlicht einsetze.

Auto fotografieren Tipps

Selbstverständlich gehören zum ultimativen Auto fotografieren Ratgeber auch noch einige Autofotografie Tipps!

Wie kriegt man überhaupt tolle Autos vor die Kamera?

Ich werde relativ häufig gefragt, wie ich an diese tollen Sportwagen komme?! Dabei wird oft vergessen, dass ich jene Fahrzeuge zu Beginn auch nur vom «Hörensagen» kannte.

Natürlich will man am Liebsten edle Karossen und heisse Sportwagen fotografieren. Fotoshooting mit Porsche, Lamborghini, Ferrari und lauten AMG’s. Aber das ist tatsächlich nicht so einfach. Schliesslich gibt es mehr «normale» Autos als exklusive Schlitten.

Es ist eigentlich wie mit allem im Leben. Zuerst backt man kleinere Brötchen. Man muss sich beweisen und kontinuierlich verbessern. Dann kommen mit der Zeit auch die Ferrari’s und Porsche’s.

Das war bei mir nicht anders. Trotzdem gibt es dank Social Media mittlerweile Wege, verhältnismässig einfach an solche Autos zu kommen. Du musst lediglich höflich danach fragen. Schliesslich zeigen viele Fahrzeugbesitzer auf Instagram ihre automobilen Schätze relativ gerne.

Kann ich mit Autofotografieren Geld verdienen?

Wie mit fast allem, lässt sich auch dabei Geld verdienen. Doch das sollte meines Erachtens nicht dein Anspruch sein. Fotografiere Autos, weil es dir Spass macht. Weil du Autos und die Fotografie liebst. Und nicht, weil du damit Geld verdienen willst. Erfreue dich an guten Bildern und versuche dich stets zu verbessern.

Wenn deine Auto Fotos gut ankommen, dann kommt die Geschichte mit dem Geld verdienen automatisch. Doch das sollte nicht die Intention sein.

Dein bestes Bild ist das Nächste

Der ultimative Ansporn beim Auto fotografieren. Du hast dein bestes Bild noch gar nicht gemacht. Weisst du wieso? Dein bestes Foto ist nämlich das Nächste!

Du hast es bestimmt schon gehört. Aber «lebenlanges» Lernen gehört heutzutage einfach dazu. Versuche dich stets zu verbessern. Denn wer aufhört besser zu werden, hört auf gut zu sein.

Abstand halten und Inspiration holen

Es hakt wieder einmal? Du kommst gefühlt nicht mehr weiter? Deine Auto Fotos stagnieren hinsichtlich Qualität? Fortschritte sind nicht mehr erkennbar? Dann ist es vielleicht an der Zeit, eine kleine Pause einzulegen.

Abstand von der Fotografie kann manchmal helfen.

Eine weitere Möglichkeit ist das Holen von Inspiration. Du wirst es kaum glauben. Aber auch Filme können eine Quelle der Inspiration darstellen. Achte auf Farblooks, auf die Lichtsetzung und Effekte. Und wer weiss; vielleicht verhilft dir der nächste Film unverzüglich zum nächsten Step.

Squads machen

Sind wir jetzt im Fitnessbereich gelandet? Nein, du bist immer noch bei meinem Autofotografie Ratgeber von phPics.

Doch wieso zum Teufel soll ich Squads machen? Ganz einfach. Je länger deine Autofotoshootings dauern, desto mehr befindest du dich in der Hocke. Weil, du arbeitest ja gemäss dieser Autofotografie Anleitung nun hauptsächlich mit Stativ und auf Augenhöhe. Jedenfalls wenn du diesen Artikel aufmerksam gelesen hast. 😉

Und du wirst es nicht glauben, aber Autos fotografieren kann richtig anstrengend sein. Das häufige in die Hocke gehen und wieder aufstehen lässt dich zahlreiche Muskeln spüren. Dementsprechend können ein paar Kniebeugen förderlich sein. Damit bringst du deine Bein- und Gesässmuskulatur in Schwung und bist bei langen Fotoshootings noch fitter!

PS: Die komfortablere Lösung wäre beispielsweise einen kleinen Hocker wie zum Beispiel den Walkstool* bei Shootings einzusetzen. 😉 Mache ich stellenweise auch.

Noch mehr Auto Fotos Tipps

Das reicht dir noch nicht? Du bist immer noch wissenshungrig und gierig nach weiteren Auto fotografieren Tipps? Dann habe ich dir hier noch zwei weitere Artikel:

Zusammenfassung “Autofotografie-Ratgeber”

Ich hoffe, dir hat dieser Autofotografie-Ratgeber gefallen. Hoffentlich konntest du einige Dinge daraus mitnehmen! Nachfolgend nochmals zur Repetition ein paar Fragen inklusive Anworten.

Auf was kommt es beim Auto fotografieren an?

Location, Uhrzeit, Perspektiven, Lichtsetzung, Bildkomposition und saubere Autos.

Um welche Uhrzeit das Auto fotografieren?

Morgens oder abends. Nämlich kurz vor Sonnenaufgang oder danach. Eine weitere Möglichkeit ist abends, bevor die Sonne untergeht. Bei Indoorlocations ist die Uhrzeit zweitrangig.

Welches ist die wichtigste Perspektive in der Autofotografie?

Die Dreiviertelansicht von vorne.

Brauche ich einen Blitz für ein Auto Foto?

Blitzlicht ist nicht zwingend. Kann aber förderlich sein. Schliesslich erlangst du mittels Blitz mehr Kontrolle über das Licht.

Aber natürlich kann man auch mit dem verfügbaren Licht (available light) grossartige Auto Bilder kreieren.


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Pascal
phPics Photography


phpicsphotography

Pascal ist Gründer von phPics Photography und Betreiber von phpics.ch. Als Schweizer Autofotograf liebt vor allem sportliche Raritäten und tiefergelegte Fahrzeuge!

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