Du hast ihn bestimmt schon gesehen? Den schwarzen Hintergrund in der Fotografie. Ja, ich gebe es zu. Schwarzer Hintergrund ist mega. Ich stehe total drauf. Egal ob in der Portraitfotografie oder wenn es um das fotografieren von einem Auto geht. Die dunkle Optik wirkt einerseits edel und andererseits geheimnisvoll zugleich. Aber wie kannst du einen solchen schwarzen Hintergrund in der Fotografie erzeugen?

Schwarzer Hintergrund

Es gibt verschiedene Optionen, wie du den Hintergrund in der Fotografie dunkel beziehungsweise schwarz bekommst. Die einfachste Option ist sicherlich, wenn du dir direkt einen schwarzen Hintergrund besorgst und damit fotografierst.

Schwarz dank schwarzem Hintergrund

Du kannst also mittels schwarzem Hintergrund in Form von Karton oder einer Hintergrundrolle fotografieren. Für Produkte oder Portraits funktioniert das hervorragend. Jedenfalls wenn du mit vorhandenem Licht fotografierst. Greifst du hingegen zu externen Lichtquellen, kann schwarz schon mal grau werden. Vor allem wenn der Hintergrund noch Licht abkriegt. Je mehr Licht auf den schwarzen Background fällt, umso heller respektive grauer wird dieser.

Lightpainting Automotive Photography Mercedes AMG GTS

Grauer Hintergrund

Der Vorteil des grauen Hintergrundes gegenüber einem schwarzen ist, dass man einen hellen als auch einen dunklen Background erzeugen kann. Es lässt sich also problemlos ein schwarzer Hintergrund kreieren. Wenn du das Foto nämlich unterbelichtest, wird aus grau plötzlich schwarz. Dafür die Blende schliessen, einen tiefen ISO Wert wählen und relativ kurz belichten. Dann wird in Nullkommanix alles schwarz. Um das Motiv aufzuhellen bedarf es dann externes Licht. Zum Beispiel einen Blitz. Dabei muss das Abstandsgesetz berücksichtigt werden. Aus diesem Grund nun ein kleiner Exkurs hinsichtlich Licht und Abstand.

Lichtabfall zum Quadrat

Wenn du einen Blitz verwendest, dann setzt du dich automatisch mit dem Thema Lichtabfall auseinander. Was ist damit gemeint?
Vereinfacht gesagt geht es darum, dass die Lichtstärke mit der Entfernung abnimmt. Vom ersten auf den 2. Meter ist der Lichtabfall dramatisch (75% Lichtabfall). Danach flacht die Verlustkurve ab. Wer sich dabei für die technischen Hintergründe interessiert, googelt am besten nach dem reziproken Quadratgesetz. Hier ein äusserst informatives Youtube-Video zur besagten Thematik in der Fotografie von Elixxier.

In der Foto-Praxis bedeutet das folgendes: Wenn das Motiv nahe zur Lichtquelle (z.B. Blitz) steht, erhält es viel Licht und der Hintergrund relativ wenig. Die Lichtstärke als auch der Lichtabfall sind äusserst hoch. Kriegt das Motiv bei einem Meter Abstand zum Blitz 100% des Lichts, verliert es sage und schreibe 75% Helligkeit bei einem Abstand von 2 Meter. Es kommen also nur noch 25% der urprünglichen Lichtleistung beim Motiv an. Nämlich weil sich die auszuleuchtende Fläche vervierfacht hat.

Ist das zu fotografierende Objekt also weiter von der Lichtquelle entfernt, kriegt es demzufolge wesentlich weniger Licht ab. Schliesslich ist die Lichtstärke schwächer. Allerdings ist auch der Lichtabfall prozentual wesentlich schwächer, als wenn die Lichtquelle nur einen Meter entfernt gewesen wäre. Lichtabfall bedeutet also die abnehmende Lichtintensität, bei zunehmender Entfernung.

Dieses Verständnis zum Thema Lichtabfall kann man sich nun bezüglich dem schwarzen Hintergrund zu Nutze machen. Geht es doch um die Entfernung zwischen Lichtquelle und Motiv, als auch zwischen Distanz von Motiv und Hintergrund.

Mit Hilfe des Blitzes, der entsprechenden Lichtstärke und der passenden Positionierung, lassen sich somit problemlos schwarze Hintergründe kreieren. Einfach weil wegen des Lichtabfalls der Hintergrund zu wenig Licht erhält und dementsprechend in der Dunkelheit verschwindet.

Schwarzer Hintergrund dank Blitzlicht und Lichtabfall. Auto vor schwarzem Hintergrund.

Abblenden

Wie bereits beim grauen Background erwähnt, lässt sich mittels abblenden natürlich auch ein schwarzer Hintergrund erzeugen. Egal was um’s Bild passiert. Dazu musst du einfach die Blende bei tiefer ISO und fixer Zeit so lange schliessen, bis nur noch ein schwarzes Foto entsteht.

Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch, dass du auf eine externe Lichtquelle zurückgreifen musst. Schliesslich solltest du das jeweilige Motiv wieder aufhellen.

Schwarzer Hintergrund dank Photoshop

Eine weitere Möglichkeit liegt in der digitalen Nachbearbeitung. Mit Hilfe von Adobe Photoshop CC lässt sich natürlich jeder Hintergrund in eine beliebige Farbe verändern. Dafür musst du dein Objekt entsprechend freistellen.

Zusammenfassung

Fassen wir nochmal zusammen. Einen schwarzen Hintergrund kann man wie folgt erstellen:

  • Verwendung eines schwarzen oder grauen Hintergrundes (Karton oder Papierrolle)
  • Blende schliessen
  • Schwarzer Hintergrund mittels Bildbearbeitung
  • Schwarz dank dem Einsatz von Blitzlicht (Thema Lichtabfall)

Wichtig ist vor allem das Verständnis für die abnehmende Lichtstärke bei zunehmender Entfernung. Mit diesem Wissen und dem Einsatz eines Blitzes kannst du relativ einfach einen schwarzen Hintergrund erstellen. Und zwar egal wie der Hintergrund in der Realität aussieht. 😉

Praxisbeispiele mit dunklem Hintergrund

Nachfolgend gibt es noch diverse Praxisbeispiele. Wie bereits erwähnt stehe ich total auf dunkle Hintergründe in der Fotografie. Ein dunkler Background passt nämlich auch stets zu einem Automobil. Zudem hat der schwarze Hintergrund die positive Eigenschaft, auf das Wesentliche zu reduzieren. Und das will doch der Fotograf schlussendlich. Oder etwa nicht?!

Wenn du dich vor dunklen, teil schwarzen Hintergründen, bis anhin gesträubt hast… Nun ist der Moment gekommen. Setze dieses Stilelement in deiner Fotografie ein. Alles was du brauchst sind entweder Blitz oder eben einen entsprechenden Hintergrund. Das Experimentieren mit Blitz und der jeweiligen Positionierung ist zweifellos spannend. Worauf wartest du noch? Es lohnt sich. Egal ob es um die Auto- oder Portraitfotografie geht. 😉

Schwarzer Hintergrund in der Autofotografie. Der Porsche GT3 vor schwarzem Background.
Auto in der Dunkelheit fotografieren.

phpicsphotography

Pascal ist Gründer von phPics Photography und Betreiber von phpics.ch. Als Schweizer Autofotograf liebt vor allem sportliche Raritäten und tiefergelegte Fahrzeuge!

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