Erfreulicherweise kam ich Anfang des Jahres in den Genuss eines dreiwöchigen Tests mit der Nikon Z7 II. Der Verkaufsstart der Kamera erfolgte im Dezember 2020. Danke an dieser Stelle an Nikon Schweiz! Nach dem Nikon Z7 Test vor 2 Jahren und dem regen Kontakt mit meinen eigenen Bodies à la Z6 und D850, war ich natürlich sehr auf das neue DSLM Flagschiff von Nikon gespannt. Meine Nikon Z7 II Erfahrungen sammelte ich mit folgender Ausstattung:

Leider Gottes hat sich das Wetter während dieser Zeit so ziemlich von seiner regnerischsten und windigsten Seite gezeigt, was die sonst schon beschränkten Möglichkeiten noch weiter eingrenzte. #lockdown

Nichtsdestotrotz konnte ich mich intensiver mit der überarbeiteten Z7 auseinandersetzen. Hat sie mich doch unter anderem bei einem kompletten Autofotoshooting mit dem Mercedes-AMG SLS Roadster begleitet.

Hast du gewusst? Die neuen DSLM Kameras Z6 II und Z7 II ersetzen die Vorgängermodelle Z6 und Z7 vorerst nicht. Nein. Sämtliche Kameras werden nämlich parallel zum Verkauf angeboten.

Zu meinem Nikon Z7 II Test sei noch folgendes erwähnt. Ich betrachte die Kamera aus meiner persönlichen Fotografen-Sicht. Demzufolge lasse ich das Thema Bewegtbild aussen vor. Da gibt es Experten für. 😉

Die neue Nikon Z7 II

Die 2. Version der Nikon Z7 kommt mit folgenden Eckdaten:

  • 45.7 Megapixel
  • FX (Vollformat)
  • ISO 64 bis 25’600
  • 10 Bilder/s
  • 4K-Filme
  • 493 Fokusmessfelder
  • 3,2″ Touchscreen mit 2.1 Mio Pixel
  • 615g (ohne Akku und Speicherkarte)
Meine Erfahrungen aus dem mehrwöchigen Nikon Z7 II Test.

Unterschiede zwischen Nikon Z7 und Z7 II

Auf den ersten Blick sind die Unterschiede marginal. Das Gehäuse ist grundsätzlich identisch. Ausser dem 2mm tieferen Body.

Der Nikon Z7 II Body ist 2mm tiefer als der Vorgänger.
Tieferer Griff bei der Z7 II. Quelle: Camerasize.com

Neu verfügt die Z7 II über 2 Speicherkarten Slots. Nämlich über SD und XQD. Etwas, was bei der Z7 stark bemängelt wurde (nur 1 XQD Slot).

Die hochauflösende Kamera ist dadurch gut 30 Gramm schwerer.

Ausserdem wurde der Batteriegriff überarbeitet. Kann die erste Z Generation von Z6 / Z7 lediglich mit dem MB-N10 ausgestattet werden, so ist bei der Z7 II / Z6 II jetzt ein richtiger Batteriegriff mit Hochformatfunktion möglich.

Das nicht ganz günstige Teil hört auf den Namen Nikon MB-N11. Bedauerlicherweise ist der neue Hochformat-Batteriegriff ausschliesslich mit Z6 II und Z7 II kompatibel. Kamerabesitzer der ersten Z Generation gucken leider in die Röhre. 🙁

[amazon box=”B08L5ZB9BJ”/]

Die eigentlichen Unterschiede zwischen der ersten Z Generation und der 2. liegen also im Innern. Dabei sind der Bildprozessor und das Autofokus System hervorzuheben.

Neuer Bildprozessor

Neu ist ein Dual-Expeed-6-Bildprozessor am arbeiten. Doppelt so stark wie der Vorgänger. Damit wird eine schnellere Datenverarbeitung erreicht.

Die Z7 II schafft dadurch neu 10 Bilder pro Sekunde. Das entspricht einer Steigerung von einem Bild pro Sekunde.

Ausserderm ermöglicht der doppelte EXPEED 6 ein noch besseres AF-Tracking. Der AF arbeitet bei schwachem Licht präziser. Wir reden dabei von 1 Lichtwert. Zusätzlich wurden die einzelnen Autofokus-Modi erweitert. Unter anderem sind nun die automatische Augenerkennung bei Mensch und Tier als separater Autofokus Modus anwählbar. Desweiteren wurde die Motivverfolgung verbessert. Jene arbeitet nun ähnlich wie das bekannte 3D Tracking, über welches beispielsweise die D850 verfügt. Damit sollen vor allem sich bewegende Motive besser getrackt werden.

Beide neuen Z Kameras profitieren ausserdem von grösseren und schnelleren Pufferspeichern, was ein absolut löbliches Update ist. Komme ich doch mit meiner Z6 schon mal die Grenzen des internen Pufferspeichers.

Zum Vergleich:

  • 37 Serienbilder in Folge schafft die Z6
  • 124 Serienbilder in Folge kann die Z6 II
  • 23 Serienbilder in Folge bei der Z7
  • 73 Serienbilder in Folge mit der Z7 II

Mein persönlicher Nikon Z7 II Praxistest

Ich habe die Nikon Z7 II bei meinen fotografischen Streifzügen in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. Vom klassischen Autoshooting über Citywalks bis hin zu dokumentarischen Schnappschüssen aus dem familiären Alltag.

Du siehst, es geht bei meinen Nikon Z7 II Erfahrungen hauptsächlich um praktische Eindrücke. Ich habe mit der Nikon Z7 II ganz locker fotografiert. Intuitiv. Einfach drauflos.

Klassische Siemenssternvergleiche oder sonstige Labortests habe ich keine durchgeführt. Nichtsdestotrotz kann ich ein paar Vergleiche anstellen. 😉

Ich gebe also meine ehrlichen Empfindungen und Eindrücke zur neuen Nikon Z7 II ab. Basierend auf den gemachten Erfahrungen während guter 3 Wochen und unter Berücksichtigung meiner Voreingenommenheit durch die eigenen Nikon D850 und Z6 Kameras. 😉

Ergonomie

Die Nikon Z7 II sieht gewohnt gut aus. Hat sie gegenüber dem Vorgänger rein äusserlich auch keine Änderungen erfahren. Die Magnesiumlegierung sorgt ausserdem für eine ansprechende Robustheit.

Ohne Batteriegriff ist sie mir nach wie vor ein bisschen zu klein. Da guckt mein kleiner Finger doch immer unbeholfen unter der Kamera hervor. Das kenne ich aber schon von Z6 und Z7 der ersten Generation. Trotzdem hält sich die Kamera dank tiefem, ergonomischem Griff gut und sicher in der Hand.

Aufgrund meiner grossen Hände dürfte der Griff (und die Kamera) aber noch etwas voluminöser und grösser sein. Mit angebrachtem Batteriegriff verbesserte sich das Handling für meinen Geschmack nochmals deutlich.

Ansonsten lässt sich das Gehäuse der spiegellosen Systemkamera äusserst gut anfassen. Trotz der relativ kompakten Grösse im Vergleich mit einer D850.

Rückansicht der Nikon D850 im Vergleich zur Z7 II.

Die Tasten und Wahlräder sind ergonomisch positioniert und für einen langjährigen Nikon Kunden verständlich und problemlos zu bedienen. Wer von einer Nikon DSLR tatsächlich auf eine DSLM umsteigt, wird sich in relativ gewohnter Umgebung wiederfinden.

Aufgrund der kompakteren Bauweise fehlen die Tasten auf der linken Seite des Displays. Folglich ist eine zweihändige Bedienung wie bei der D850 nicht möglich. Eine äusserst zentrale Taste bei der Nikon Z7 II ist sicherlich das “i”. Das Kurzwahlmenü beeinhaltet die wichtigsten Elemente wie Autofokusart, AF-Modus etc. Bei der Nikon D850 drückst du dafür die AF-Modus Taste und drehst am vorderen Einstellrad.

Ah noch was… Beleuchtete Tasten, wie dies beispielsweise die D850 kann, gibt es leider nicht.

Punkte für Ergonomie: 7 von 10

Bewertung: 7 von 10.

Ausstattung

Kommen wir zu den aus meiner Sicht erwähnenswerten Ausstattungsmerkmalen.

Sucher

Der elektronische Sucher ist fantastisch. Da gibt es nichts zu sagen. Kenne ich den EVF bereits von meiner Z6 und dem Test mit der Z7.

Obschon ich nach wie vor in gewissen Bereichen den optischen Sucher einer DSLR bevorzuge, habe ich mich mittlerweile doch schon sehr an den elektronischen gewöhnt. Der EVF löst mit 3.7 Millionen Bildpunkten auf und verdient somit die Bezeichnung grossartig.

Autofokus

Wie bereits gesagt wurde der Autofokus der Z7 II im Vergleich zur Z7 optimiert.

Die Leistung ist definitiv gut. Nichtsdestotrotz konnte ich beispielsweise bei anspruchsvollen automobile Rollingshots keine extremen Verbesserungen feststellen. Gewiss etwas weniger Ausschuss als ich in dieser Disziplin bei der Z6 habe. Doch gefühlt nicht wirklich performanter als bei der D850.

Gerne hätte ich da noch weitere Vergleiche angestellt. Aber dafür reichten leider Zeit und Wetter nicht mehr.

Höchstwahrscheinlich müssten sich Fotograf und die einzelnen AF-Modi noch besser aufeinander einstellen, um wirklich die maximale Autofokus-Performance herauskitzeln zu können.

Folgedessen gibt es mit Vorsicht zu geniessende Punkte.

In normalen Alltagsdisziplinen, beispielsweise beim Fotografieren meiner Tochter – die gewiss auch als äusserst dynamisches Motiv in Frage kommt ^^ – war ich mit dem Autofokus der Z7 II sehr zufrieden. Das Augentracking funktioniert wirklich schon mega gut!

Wer ultimative AF Performance für die Action und Sportfotografie braucht, der greift schlussendlich eher zu einer Kamera à la Nikon D6.

IBIS

An dieser Stelle möchte ich noch den kameraintegrierten Bildstabi hervorheben. Die Stabilisierung ist einfach brutal. Du hast beispielsweise ein schweres 70-200mm 2.8 zur Hand, blickst durch den Sucher (oder auf’s Display) und hast das Gefühl, das Bild steht still. Der 5-Achsen Bildstabilisator macht einen fantastischen Job.

Das ist echt unglaublich. Du produzierst bei 200mm mit einer 1/50s oder einer 1/25 Sekunde problemlos scharfe Bilder. Und zwar reproduzierbare scharfe Fotos. Immer und immer wieder.

Das ist wirklich beeindruckend. Da muss ich mich mit der D850 und dem 70-200mm 2.8 trotz VR schon extremst anstrengen und die Atmung aussetzen, um überhaupt mal einen scharfen Glückstreffer zu landen. ^^

1/50sec bei 200mm und Blende 2.8 dank integriertem Bildstabi der Z7 II kein Problem.
1/50 Sekunde bei 200mm und Blende 2.8 ist dank dem integrierten Bildstabilisator kein Problem

Punkte für Ausstattung: 8 von 10

Bewertung: 8 von 10.

Bildqualität

Die Bildqualität ist grossartig. Sie war es bei der Z7 der ersten Generation bereits. Und ist es folglich auch bei der Nikon Z7 II. Dank der verbesserten Bildelektronik wahrscheinlich noch eine Nuance besser.

Die knapp 46 Megapixel sorgen für einen fantastischen Detailreichtum und begeistern jedesmal auf’s Neue.

Zwar bin ich mir eine solche Abbildungsqualität bereits von der D850 gewöhnt. Trotzdem ist die Betrachtung auf dem Monitor und dem gleichzeitigen ins Bild reinzoomen einfach ultra sexy.

Dank der neuen Z Linsen, wird die Z7 II wahrscheinlich unter Laborbedingungen manchmal sogar noch etwas besser auflösen, als die hervorragende Nikon D850. Wenn du aber bedenkst, dass die D850 schon 2017 auf den Markt kam und mit eher “älteren” F-Linsen bedient wird, ist die DSLR Performance gegen das Top-DSLM Modell umso erstaunlicher.

Und wer weiss, vielleicht kriegt auch die D850 bald einen Nachfolger… ^^

Jedenfalls ist die Bildqualität über alle Zweifel erhaben. Wer was vergleichbares sucht, muss eine Nikon Spiegelreflexkamera in Form der D850 ordern oder zur Konkurrenz wandern. Dabei denke ich an die Canon EOS R5, die bereits 2015 erschienene DSLR Canon EOS 5DS R und an die Sony A7R III beziehungsweise IV. Ansonsten reden wir bereits von Mittelformatkameras à la Fuji GFX 50R oder 50S.

[amazon table=”13079″]

Im höheren ISO Bereich muss die hochauflösende Nikon Z7 II natürlich etwas mehr kämpfen, als beispielsweise die mit weniger Megapixel bestückte Nikon Z6 bzw. Z6 II. Nichtsdestotrotz ist die ISO Leistung gut.

Punkte für Bildqualität: 10 von 10

Bewertung: 10 von 10.

Z Objektive

Ohne Frage, die neuen Z Linsen sind unglaublich gut.

Egal ob es sich dabei um das lichtstarke Dreigestirn in Form von 14-24mm, 24-70mm und 70-200mm mit Blende 2.8 handelt oder um die 1.8er oder gar 1.2er Festbrennweiten.

Die Nikkor Z Objektive sind grossartig und entsprechen dem aktuellen Technikstand.

Gewiss, das Arsenal ist noch nicht riesig, aber im Vergleich zur Lancierung des Z Systems als es nur 3 Linsen gab, inzwischen schon beträchtlich gewachsen. Und nachfolgende Roadmap zeigt, dass du dich noch auf einiges freuen kannst.

Nikon Roadmap für Nikkor Z Objektive

Bei meinem Nikon Z7 II Test war ich von jedem Objektiv äusserst angetan. Das Nikkor Z 50mm 1.2 S hat mich sogar so sehr geflasht, dass ich ihm einen eigenen Bericht gewidmet habe. Nebst dem Fakt, dass das Glas inzwischen in meinem eigenen Fotoequipment auftaucht. ^^

Nikon Z7 II | Nikkor Z 50mm 1.2 S | f/1.2 | 50mm | 1/160sec | ISO 360
100% Crop des Nikkor Z 50mm 1.2
100% Ansicht: Nikon Z7 II | Nikkor Z 50mm 1.2 S | f/1.2 | 50mm | 1/160sec | ISO 180
Nikon Z7 II | Nikkor Z 24-70mm 1.2 S | f/8 | 57mm | 1/30sec | ISO 280
Das Nikkor Z 70-200mm an der Nikon Z7 II
Nikon Z7 II | Nikkor Z 70-200mm 1.2 S | f/2.8 | 200mm | 1/1250sec | ISO 64
Nikon Z7 II | Nikkor Z 70-200mm 1.2 S | f/2.8 | 200mm | 1/2000sec | ISO 64
Die St. Ursen Kathedrale. Fotografie in Solothurn mit der Nikon Z7 II und dem Nikkor Z 14-24mm.
Nikon Z7 II | Nikkor Z 14-24mm 1.2 S | f/2.8 | 14mm | 1/640sec | ISO 64
100% Crop des Nikkor 14-24mm bei Blende 2.8 an der Nikon Z7 II.
100% Crop
Nikkor Z7 II mit Nikkor Z 14-24mm.
Nikon Z7 II | Nikkor Z 14-24mm 1.2 S | f/2.8 | 14mm | 1/50sec | ISO 1600
High ISO Leistung an der Nikon Z7 II
Nikon Z7 II | Nikkor Z 14-24mm 1.2 S | f/2.8 | 14mm | 1/50sec | ISO 5600
Nikkor 14-24mm Weitwinkel an der Z7 II.
Nikon Z7 II | Nikkor Z 14-24mm 1.2 S | f/5 | 14mm | 1/50sec | ISO 140
Das 2.8er Dreigestirn der Nikkor Z Zoomobjektive
Das Z-Pendant zum renommierten DSLR-Dreigestirn. Nikkor Z 70-200 2.8 S, Z 24-70mm 2.8 S und Z 14-24mm 2.8 S.

Ich gebe somit 9 Punkte für die Z Objektive. Rein von der Haptik und Performance würde ich sogar zu einer 10 tendieren. Doch dafür braucht es noch ein paar weitere Linsen.

Du kannst aber auch bei der Z7 II wie gewohnt vom grossen DSLR-Objektivarsenal profitieren. Mittels FTZ Adapter lassen sich selbstverständlich sämtliche F-Mount Linsen adaptieren. Ohne Bildqualitätverluste in Kauf nehmen zu müssen. Lediglich beim AF sind die mittels FTZ Adapter angeschnallenen Objektive vielleicht eine Spur langsamer.

Die 9 ist also lediglich dem Umstand geschuldet, dass der Objektiv-Park für den F-Mount noch wesentlich grösser ist. Die reine Leistung der neuen Z Objektive ist jedoch aller Ehren Wert.

Punkte für Z Objektive: 9 von 10

Bewertung: 9 von 10.

Wie schätze ich die Nikon Z7 II im Vergleich zur Z6 und D850 ein.

Die neue Nikon Z7 II ist ein absolut grossartiges Arbeitsgerät. Keine Frage. Doch das sind meine Nikon D850 und Z6 auch.

Trotzdem gibt es gewisse Unterschiede.

Am liebsten halte ich die grösste Kamera in der Hand

Rein von der Haptik, vom Feeling und zum Rumgrabschen ^^ geht nichts über die D850. Die DSLR ist die grösste (und schwerste) Kamera und liegt unter anderem auch dank dem noch breiteren Griff am besten in der Hand.

Kameragrössenvergleich zwischen Nikon D850 und Nikon Z7 II.
Kameragrössenvergleich zwischen Nikon D850 und Nikon Z7 II auf Camerasize.com
Camera Size comparison between Nikon D850 and Nikon Z7 II
Der Griff der D850 im Vergleich zur Z7 II ist knapp 1cm breiter, obschon die Z7 beim Handgriff bauchiger wirkt. Quelle: Camerasize.com

Ich habe relativ grosse Hände und will folglich auch eine grosse Kamera gut und angenehm anfassen können. Genau in dem Aspekt ist die Nikon D850 unschlagbar.

Doch auch die Z7 II kann ich wirklich gut tragen. Sie liegt toll in der Hand. Insbesondere mit dem optional erhältlichen Batteriegriff. Die zusätzlichen 2mm (Z7 II ist 2mm dicker) im Vergleich zur Z6 spüre ich nicht extrem. Trotzdem ist es ein Schritt in die von mir präferierte Richtung. Auffällig ist der neue Hochformatgriff. Der Batteriegriff MB-N11 ist nämlich wesentlich höher als der MB-N10. Wie nachfolgender Vergleich illustriert.

Nikon Z6 mit MB-N10 im Vergleich mit der Nikon Z7 II und dem Batteriegriff MB-N11.
Links Z6 mit MB-N10, rechts Z7 II mit MB-N11

Für mein persönliches Empfinden dürfte Nikon den Kameragriff bei den spiegellosen Kameras ruhig noch ein bisschen breiter/dicker bauen. Beispielsweise bei einer allfälligen Z8 oder Z9. Lieber einen noch etwas grösseren Body wie ihn meine D850 hat. Denn ganz ehrlich… Der Marketingspruch mit Gewicht- und Platzersparnis bei DSLM Kameras gegenüber den DSLR Pendants kannst du eigentlich in der Pfeife rauchen.

Das Nikkor Z-70-200mm 2.8 S-Line

Denn gutes und vor allem lichtstarkes Glas braucht Platz. Und da schenken sich Nikkor Z Linsen im Vergleich zu Nikkor F Linsen nicht wirklich viel. Beispielsweise das Nikkor Z 70-200mm 2.8 S ist genauso ein Klopper wie sein DSLR-Partner Nikkor AF-S 70-200mm 2.8. Beinahe auf den mm gleich gross und gleich schwer.

Was bringt also eine relativ dünne und kleine Kamera, wenn du anschliessend X Gramm an geilem Glas davor schnallst?! Kopflastigkeit und Co. grüssen.

Gewichtsunterschiede?!

Natürlich wiegen manche Linsen ein bisschen weniger. Beispielsweise das Nikkor Z 24-70mm 2.8 bringt gute 800 Gramm auf die Waage, wohingegen die DSLR Variante über 1000 Gramm wiegt. Für manche Fotografen mögen diese Unterschiede die entscheidende Differenz ausmachen. Denke ich da beispielsweise an das weibliche Geschöpf. Meiner Frau lag die Z7 II mit 24-70mm angenehmer in der Hand, als die gleiche Kombi mit der D850.

Nichtsdestotrotz wäre es ein Trugschluss zu glauben, dass das spiegellose Vollformatsegment ein Fliegengewicht darstellt. Auch wenn sich einige auf jedes gesparte Gramm berufen, so spürte ich ich die Last auf meinem Rücken gehörig, als ich mit Fotorucksack, Z7II, 50mm 1.2, 24-70mm 2.8, 70-200mm 2.8 und 14-24mm 2.8 unterwegs war. Doch auch hier gilt, jeder Fotograf hat unterschiedliche Ansichten und Empfindungen. Somit solltest du also stets deine eigenen Bedürfnisse berücksichtigen.

Abbildungsqualität

Hinsichtlich Bildqualität kann ich ehrlich gesagt keine grossen Unterschiede feststellen. Die Nikon Z7 II verfügt über eine fantastische Abbildungsleistung.

Doch die D850 muss sich diesbezüglich nicht verstecken. Ist sie doch nach wie vor das Nikon DSLR Highlight. Obschon ich keine Pixelpeeper-Vergleiche und Testcharts fotografiert habe, so kann ich trotzdem behaupten, dass mir auf den ersten Blick im täglichen Postproduktions-Workflow keine nennenswerten Unterschiede zwischen der D850 und der Z7 II aufgefallen sind.

Aber auch die Z6 muss sich in dieser Kategorie nicht verstecken. Liefert sie für ihre kleinere Auflösung grossartig ab und übertrumpft die anderen Kameras spätestens wenn die ISO Empfindlichkeit höher geht.

Ist der Z7 II Autofokus der Beste?

Vielleicht?! Vielleicht aber auch nicht.. Rein schon vom technischen Fortschritt, hat die neuste Kamera sicherlich die grösste Chance den besten AF zu haben.

In der Praxis ist es aber wirklich schwierig zu beurteilen. Dafür müsste ich die Kamera noch länger testen und explizite Vergleiche anstellen. Nur um ein wirklich abschliessendes Urteil hinsichtlich der Autofokus Performance abgeben zu können.

Gefühlt ist die Z7 II etwas schneller und zupackender als meine Z6. Aber ob sie auch die D850 in allen Belangen besiegen kann (insbesondere bei bewegenden Motiven), will ich ehrlich gesagt nicht abschliessend beantworten. Da hätte ich konkrete Vergleiche anstellen müssen. Ich befürchte aber nein. Verfügt die D850 schliesslich über das AF-Modul der D5.

Die D850 ist beim AF für mich definitiv die bessere Kamera als die Z6. Auch wenn die Sensoren nicht bis an den Bildrand reichen.
Folglich hat es auch die Z7 II nicht ganz leicht an die DSLR Leistung heranzukommen. Besonders was bewegende Motive betrifft. Hat mich die Z7 II bei einem Rollingshoot jetzt nicht aus den Socken gehauen.

Es zeigt meiner Meinung nach also, dass die grundsätzlichen Performance Unterschiede im Autofokus Bereich zwar relativ klein sind. Aber in gewissen Bereichen (Bewegung) ist eine professionelle DSLR wie die D850 nach wie vor unglaublich stark. Und jene verfügt nichtmal über das allerbeste AF-Modul. Mit der Nikon D6 geht es nochmals besser.

Fazit zu meinem Nikon Z7 II Test

Summasumarum lässt sich zweifellos sagen: Ja, die Nikon Z7 II ist eine sehr gute Kamera mit einer hervorragenden Abbildungsqualität. Ein gesundes “Facelift” im Vergleich zur Nikon Z7. Doch eine Revolution beziehungsweise eine extreme Performancesteigerung gegenüber dem Vorgängermodell ist sie nicht. Es ist die bessere Kamera, keine Frage. Aber nur in gewissen Bereichen. Vieles ist schliesslich identisch. Einen Hype wie damals die D850 erzeugte oder auch ansätzmässig die Veröffentlichung von Z6 und Z7 mit sich brachte, gibt es bei der Z7 II nicht. Dafür ist die Kamera zu sehr “Modellpflege” als “Wow-Effekt”. Aber das kann sich ja mit einer Z1, Z8 oder Z9 in Kürze ändern. 😉

Positiv überrascht war ich bei meinem Nikon Z7 II Test jedenfalls vom grösseren Puffer und dem neuen Akku. Mit Batteriegriff und 2 eingesetzten Akkus hat die Nikon Z7 II gefühlt sehr lange durchgehalten! Auch der 2. Speicherkartenslot war ein vernünftiges Update. Habe ich den fehlenden SD Schacht damals bemängelt. Doch ehrlich gesagt fotografiere ich mittlerweile auch bei der D850 fast nur noch mit XQD und nur selten mit einem SD-Karten Backup. Denn sind wir ehrlich… In 10 Jahren Digitalfotografie hatte ich noch nie einen Kartenausfall zu bezeichnen? Zudem würden sich die Daten notfalls wieder herstellen lassen. Gewiss, dass 2. Kartenfach ist löblich und keinesfalls verkehrt. Doch ich habe mit der Z6 und nur einer XQD Karte in den letzten 2 Jahren nicht schlechter geschlafen. 😉

DSLM oder DSLR?

Als DSLM bietet die Z7 II gegenüber einer DSLR die klassischen Vorteile wie zum Beispiel den Fakt “what you see is what you get”, Hilfsmittel im Sucher oder die geräuscharme Auslösung.

Doch eine spiegellose Kamera hat in gewissen Punkten auch das Nachsehen. So sind bei schnellen Bewegungen die optischen Sucher und die AF-Module bei der Schärfenachführung nach wie vor schwer zu knacken. Und auch hinsichtlich Stromverbrauch sieht eine DSLM wie die Z7 II aufgrund der elektronischen Darstellung nur den Rücken einer DSLR.

Schlussendlich bleibt es also nach wie vor eine persönliche Geschmacksfrage, welches Kamerasystem denn gewünscht wird?! Der aktuelle Trend scheint aber klar Richtung spiegellos zu gehen. Bei fast allen Herstellern. Somit bist du mit einer Nikon Z7 II garantiert grossartig aufgestellt.

Trotzdem sei gesagt, ich bin mit meiner Hybridlösung aus DSLR (D850) und DSLM (Z6) unglaublich happy. So kann ich Synergien nutzen und profitiere gleichzeitig von den Vorzügen beider Systeme. #NikonD850Fanboy

Ich gebe der Nikon Z7 II insgesamt 8.5 von 10 Punkten.

Bewertung: 8.5 von 10.
+ vorzügliche Bildqualität– Body zu klein für grosse Hände
+ Ergonomie / robustes Gehäuse– Z Objektivpark muss noch ausgebaut werden
+ gute Ausstattung– Nikon MB-N11 nur für Z6/Z7 II
+ Performance der Z Objektive
+ fantastischer Sucher
+ sinnvolle Modellpflege

Würde ich mir die Z7 II kaufen?

Hätte ich noch kein DSLR Megapixelmonster und nicht schon zahlreiche F-Linsen, dann wäre die Nikon Z7 II definitiv ein Kaufkandidat! #oderdocheinebaldigeZ9?! 🙂

[amazon box=”B08L5HJSM1″/]

Aber unter den aktuellen Gegebenheiten, möchte ich meine Nikon D850 nicht gegen eine Nikon Z7 II tauschen. Obschon die Z7 II das aktuelle DSLM Flagschiff von Nikon darstellt.

Die Kameragrösse und die Ergonomie der D850 bleiben für mich unerreicht. Zumal ich nach wie vor den optischen Sucher lieber mag. Auch wenn der Vorsprung schmilzt. ^^

Und auch hinsichtlich Bildqualität kann die spiegellose Systemkamera Nikon Z7 II die 2017 veröffentlichte Spiegelreflexkamera Nikon D850 nicht abhängen.

Folglich sehe ich keinen Grund, meine hochauflösende Standardkamera für die Autofotografie gegen die Nikon Z7 II zu tauschen.

Doch ich gebe zu, die neuen Z Linsen sind schon eine Wucht. Wäre schon geil, wenn die Linsen auch an die D850 geschnallt werden könnten. #Blende1.2

Wenn wir also am träumen sind… Stell dir mal vor… der Nachfolger der D850 kommt als DSLR mit 50 MP, nochmals deutlich gesteigerter Bildqualität, Hybrid AF, Ibis und Z-Mount. ^^ #takemymoney

Upgrade von Z6 auf Z6 II?

Eher stellt sich die Frage, ob ich denn mit dem Schwestermodell Z6 II Vorlieb nehme?

Aber auch hier gibt es ein Nein von meiner Seite. Ganz klar, den neuen Batteriegriff hätte ich liebend gerne. Und auch die Optimierungen sind zweifellos ein Sprung in die richtige Richtung.

Doch der Unterschied ist gemessen an meinen Anforderungen zu wenig gross, dass ich meine Nikon Z6 sofort gegen eine Nikon Z6 II tauschen würde. Vor allem aus ergonomischen Gesichtspunkten betrachtet.

Hätte ich aber noch keine Z6, dann wäre die Z6 II inklusive FTZ Adapter und Batteriegriff garantiert schon bestellt. 😉

[amazon box=”B08L5NJ5ZK”/]

Affiliate-Links: Sämtliche Produkte verfügen in der Regel über einen Link zu Amazon. Wenn du auf einen solchen Link klickst und innert 24 Stunden das jeweilige Produkt kaufst, erhalte ich dafür eine kleine Provision. Du hast keine zusätzlichen Kosten oder Nachteile. Du unterstützt damit lediglich meinen Fotoblog. Demzufolge ein herzliches Dankeschön im Voraus. 🙂


phpicsphotography

Pascal ist Gründer von phPics Photography und Betreiber von phpics.ch. Als Schweizer Autofotograf liebt vor allem sportliche Raritäten und tiefergelegte Fahrzeuge!

Author posts

Privacy Preference Center