Egal ob bei meiner ehemaligen Nikon D800 oder bei der aktuellen D850. Ein Batteriegriff musste für mich immer an die Kamera. Mit meinen grossen Händen ist dies einfach ein ergonomischer Vorteil. Zudem schätze ich die Möglichkeit eines weiteren Akkus und der dadurch verlängerten “Kameralaufzeit”. Bei der Nikon Z6 habe ich bis dato auf diesen Batteriegriff verzichtet. Ich wollte die DSLM ürsprünglich so filigran und klein wie möglich halten. Doch wenn ich etwas grössere Linsen wie zum Beispiel das Nikkor AF-S 70-200mm 2.8 an den Body schraube, vermisste ich den Handgriff doch erheblich. Aus diesem Grund habe ich mir vor kurzem den originalen Nikon Z6 Batteriegriff gekauft. Nämlich den Nikon MB-N10, welcher nebst Z6 auch für die Z7 verwendet werden kann.

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Nikon MB-N10. Der Nikon Batteriegriff für die spiegellosen Z6 und Z7.

Der Nikon Z6 Batteriegriff

Nach einem Jahr ohne Batteriegriff, musste also doch einer für die Z6 her. ^^ Was waren die Gründe für den Kauf des Nikon MB-N10, beziehungsweise was spricht generell für die Anschaffung eines Batteriegriffs?

Gründe für den Kauf eines Batteriegriffs

Nachfolgend einige Aspekte, die meines Erachtens stets für einen optionalen Batteriegriff sprechen. Egal für welche Kamera.

  • Ergonomie
  • Akkulaufzeit
  • Optik

Ergonomie

In meinen Augen sind die obigen 3 Gründe zentrale Ausschlagsfaktoren für den Kauf eines Batteriegriffs. Elementar ist die bessere Ergonomie. Sei dies bei Fotografen mit grossen Händen oder auch bei Leuten, die vor allem Hochformat fotografieren. Da macht ein solcher Griff extrem Sinn. Das Fotografieren geht dann noch flockiger von der Hand als ohnehin schon. 😉

Weiter wird die Kopflastigkeit reduziert. Was heisst das nun? Damit ist gemeint, dass die Gewichtsverteilung bei grossen Objektiven verbessert wird. Wenn du ein schweres Tele an deine Kamera schraubst, neigt sich die Kamera ohne Batteriegriff stark nach vorne. Du hast das Gefühl, dass die schwere Linse deine Cam nach unten zieht. Mit einem optionalen Batteriegriff kannst du dem entgegensteuern. Die Gewichtsbalance wird optimiert und die Kamera fühlt sich auch mit grossen, schweren Linsen wesentlich besser an. Kein Wunder werden die Reportagewaffen à la D6 und Konsorten mit “integriertem Hochformatgriff” produziert.

Akkulaufzeit

Eine weitere Eigenschaft ist die verbesserte Akkulaufzeit. Schliesslich kannst du in der Regel einen weiteren Akku verwenden. Das verbessert deine Kameralaufzeit beträchtlich und minimiert das Akku wechseln beim “Shooten”.

Bei einer DSLM ist die verbesserte Akkulaufzeit natürlich nochmals von grösserer Bedeutung als bei einer Spiegelreflexkamera. Nämlich aufgrund des elektronischen Suchers. Dieser Sucher ist gewissermassen ein Stromfresser. Wird das Bild doch digital produziert. Als DSLR Fan lobe ich mir an dieser Stelle den “realen” optischen Sucher ohne Akkufresser-Eigenschaften. 😉

Die Möglichkeit eines weiteren Akkus war für mich ein wichtiges Kaufargument beim Nikon Z6 Batteriegriff.

Optik

Da scheiden sich nun die Geister. ^^ Die Optik spricht in meinen Augen auch immer für den Kauf eines zusätzlichen Batteriegriffs. Die Kamera sieht dadurch einfach besser aus. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Eine sonst schon wuchtige DSLR à la Nikon D850 ist mit dem Batteriegriff ein richtiger Klopper. Aber mir gefällt das mega. Die Kamera sieht dadurch viel geiler aus als ohne den Hochformatgriff. Es verhält sich dabei ähnlich wie bei den Autos. Da gefällt mir ein tiefergelegtes Fahrzeug auch wesentlich besser als ein Kfz mit hohem Serienfahrwerk. Mit der Tieferlegung kommt schliesslich die Form nochmals besser zur Geltung. Aber ja, ich drifte ab. 😉

Nikon MB-N10 an der Nikon Z6.
Der Nikon Z6 / Z7 Batteriegriff

Nachteile bei einem Batteriegriff?

Jede Medaille hat zwei Seiten. Auch jene des Batteriegriffs. Selbstverständlich gibt es auch negative Aspekte.

  • Grösse und Gewicht
  • Preis
  • Optik 😉

Grösse und Gewicht

Der Gegenspieler zum Ergonomie-Vorteil. Grösse und Gewicht der Kamera nehmen mit Batteriegriff zu. Der Nikon MB-N10 für die Z6 und Z7 bringt stattliche 386 Gramm auf die Wage. Ohne Akku. Das ist nicht zu unterschätzen.

Besonders auf langen Fototouren kann der Arm durch das zusätzliche Gewicht schon mal müde werden. Zudem braucht die Kamera mit angesetztem Batteriegriff auch mehr Platz. Egal ob zuhause, im Fotokoffer oder dem Fotorucksack.

Preis

Die Anschaffung eines Griffs kostet Geld. Manchmal sogar ziemlich viel. Bei der Nikon D850 kostet der Batteriegriff um die CHF 400.-. Jedenfalls wenn man sich dem Originalteil bedient. Greifst du zu einem Fremdanbieter, reduziert sich der Preis natürlich beträchtlich. Allerdings ist und war dies für mich noch bei keiner Kamera eine Option.

Der Nikon Z6 Batteriegriff kostet in Anführungszeichen “nur” CHF 200.-. Aber das hat auch seine Gründe… Dazu gleich mehr.

Optik als negativer Punkt

Und nochmals das Thema mit der Ästhetik. Ich bin wie gesagt ein Befürworter von grossen Kameras. Mir gefällt das sehr gut. Insbesondere wenn noch ein Batteriegriff dran ist. Doch vielleicht bist du genau geschmacklich genau auf der anderen Seite? Es kann gut sein, dass dir ein Batteriegriff nicht gefällt.

Erfahrungen mit dem Nikon Z6 Batteriegriff

Habe ich vorher die Thematik Batteriegriff noch allgemein erörtert, werde ich nun konkret auf den Nikon MB-N10 eingehen. Der ursprüngliche Akkuschacht der Nikon Z6 (gilt natürlich auch für die Nikon Z7) geht verloren. Schliesslich kommt da der Kontaktschlitten des Batteriegriffs rein. Der 1. Akku wandert also auch in den Batteriegriff.

Was ist positiv?

Positiv ist die bessere Ergonomie bei grösseren Objektiven. Das ist zweifelsohne gegeben. Zudem hat die Kamera bei einer grossen Hand dank dem Batteriegriff noch mehr Stabilität. Das gefällt mir. Doch ganz perfekt liegt die Z6 mit dem Batteriegriff meines Erachtens nicht in der Hand. Zu “eckig” fühlt sie sich im unteren Bereich bei meinem Handballen an. Die Z6 kann in diesem Bereich nicht mit dem Batteriegriff meiner D850 mithalten. Uneingeschränkt positiv ist jedoch die verlängerte Laufzeit mittels 2. Akku.

Weiter lässt sich die saubere Verarbeitung, als auch die Möglichkeit der Aufladung ohne Akku-Entnahme erwähnen. Vorausgesetzt du nutzt einen EN-EL15b und hast das USB-C Kabel zur Hand. Ausserdem lassen sich beide Akkus sogar auf dem Stativ herausnehmen. Je einmal links und rechts. Das ist beispielsweise bei meiner D850 nicht möglich. Für die Entnahme des zweiten Akkus muss ich nämlich den Griff demontieren. Der Batteriegriff für die Z6 verfügt zudem über eine Anzeige des Ladezustandes.

Negative Aspekte des Nikon MB-N10?

Kommen wir zu den negativen Aspekten. Die Ergonomie hat sich zwar verbessert. Jedoch nicht hinsichtlich Hochformat. Einerseits ist der Batteriegriff dafür auch nicht “griffig” sondern glatt. Es fehlt jegliche Gummierung. Andererseits fehlen Einstellsräder, Auslöseknopf, AF-ON Button als auch ein Steuerkreuz.

Nikon Z6 Rückansicht mit angesetztem Batteriegriff.
Rückansicht der Nikon Z6 mit angesetztem Batteriegriff
Nikon MB-N18 Batteriegriff an Nikon D850
Nikon D850 Batteriegriff mit Einstellrad, AF-ON Button und Joystick

Zudem ist die Kamera Hochformat bei angesetztem FTZ Adapter quasi nicht zu halten. Da lassen sich die Finger nur mit Müh und Not irgendwie dazwischen quetschen. Bei Z Optiken mag das vielleicht funktionieren. Für mich als FTZ Anwender jedoch nicht. Das widerrum erklärt wohl den doch eher günstigeren Preis für den Nikon Z6 / Z7 Batteriegriff. Man muss an dieser Stelle jedoch zu Gute halten, dass die Z6 und Z7 verglichen mit den DSLR Pendants doch leichtere und kleinere Kameras sind. Aus diesen Gründen kann man die Kamera auch hochformatig in der ursprünglichen Kamerahalteposition belassen.

Auch optisch vermag mich der MB-N10 nicht vollends überzeugen. Natürlich, die Kamera ist dank Griff nun ein bisschen grösser und macht auf den ersten Blick “mehr” her. Doch wirklich sexy ist das Teil nicht… Störend empfinde ich zudem den relativ auffälligen Schriftzug “Nikon MB-N10 BATTERY PACK”. Muss das wirklich sein?

Nikon MB-N10 Battery Pack an der Z6

Ausserdem fühlt sich die Kamera mit angesetztem Griff und zwei eingesetzten Akkus verhältnismässig schwer an. Welch Farce wirst du dir vielleicht denken. Fotografiere ich doch sonst mit einer Nikon D85o und Batteriegriff. Das sind nochmals ganz andere Dimensionen. Da gebe ich dir Recht. Trotzdem fühlt sich die Z6 mit 2 Akkus und Griff nun relativ “schwer” an. Vielleicht täuscht das aber auch, weil die Kamera ohne Griff – verglichen mit meiner anderen Kombo – so leicht war. ^^

Desweiteren ist noch zu erwähnen, dass beim Ansetzen des Batteriegriffs an Z6 beziehungsweise Z7, der Akkufachdeckel am Body entfernt werden muss. Das muss vorsichtig geschehen. Schliesslich könnte eine Plastiknase abbrechen.

Fazit zum Nikon Z6 und Z7 Batteriegriff

Ganz ehrlich, vollends begeistert bin ich nicht. Meines Erachtens ist der Nikon Z6 eher eine zusätzliche Akkustation als ein voll funktionsfähiger Batteriegriff. Wie der Name eben schon vermuten lässt. Ein Nikon MB-N10 Battery Pack. Optisch naja, ergonomisch so halb, dafür mehr Akku und Gewicht…

Ich bin gespannt, wie sich meine Zusammenarbeit mit der Nikon Z6 und dem Batteriegriff in Zukunft verhalten wird. Bis dahin lasse ich die Frage ob Fehlkauf oder nicht noch unbeantwortet. Das wird erst die Zeit zeigen. Doch ein allfälliger Vergleich mit dem Batteriegriff der D850 (Nikon MB-N18) als auch mit dem Griff bei meiner vorherigen Nikon D800 verliert der MB-N10 klar.

Wenn man bedenkt, dass Nikon den Batteriegriff erst ein Jahr später als die Kameras auf den Markt gebracht hat, lässt das Ergebnis definitiv zu wünschen übrig. Das hätte eindeutig besser gelöst werden können. Aus diesem Grund gibt es abschliessend noch ein Foto eines voll funktionsfähigen Batteriegriffs. Nämlich jener an der Nikon D850. 😉

Nikon D850 Batteriegriff mit Auslöseknopf.

Nikon MB-N11 für Z6 II und Z7 II

Nachtrag. Nikon hat offensichtlich gelernt. Schliesslich kam mit der Veröffentlichung der Nikon Z6 II und Nikon Z7 II ein neuer und besserer Batteriegriff in Form des MB-N11 auf den Markt.

Genau so, wie ich mir einen Batteriegriff auch vorstelle.

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Bedauerlicherweise ist jener für die ersten Generation der Z6/Z7 Kamera nicht passend. Der neue Nikon MB-N11 ist nur mit der Z6 II und Z7 II kompatibel.


phpicsphotography

Pascal ist Gründer von phPics Photography und Betreiber von phpics.ch. Als Schweizer Autofotograf liebt vor allem sportliche Raritäten und tiefergelegte Fahrzeuge!

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