Im Sommerurlaub konnte ich endlich den Haken machen. Ich habe Zeit gefunden, dass Mercedes-Benz Museum in Stuttgart zu besuchen. Und ja, es hat sich definitiv gelohnt.

Aufgrund des äusserst bescheidenen Sommerwetters, unternahm ich mit Frau und Kind spontan einen Kurztrip nach Stuttgart. Und wenn du schon in der Nähe von Mercedes-Benz und Porsche bist, musst du als Autonarr sowieso ein Museum besuchen.
Leider lagen zeitlich bedingt nicht beide Museen drin, weshalb wir uns schlussendlich auf das mit mehr Exponaten auftrumpfende Mercedes-Benz Museum fokussiert haben.
Bestückt mit einer Nikon Z6, einer 35mm Sigma Festbrennweite und einem Black-Mist-Filter, fotografierte ich, nebst meinen vertieften Leseminuten in den historischen Mercedes-Benz Anekdoten, zahlreiche Autos. Entstanden sind also vor allem Bilder für’s Familienalbum. ^^
Architektur und Geschichte – perfekt vereint
Ein Besuch im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart ist ein Erlebnis, das ich jedem Auto- und Geschichtsinteressierten nur ans Herz legen kann. Schon beim Betreten des futuristischen Gebäudes spürt man die besondere Atmosphäre – eine Mischung aus Innovation, Tradition und Eleganz.

Auf acht Ebenen führt das Museum durch mehr als 135 Jahre Automobilgeschichte. Gegliedert in unterschiedliche Mythos- und Collectionsräume. Besonders beeindruckend fand ich die historischen Schriftstücke sowie der technische Fortschritt über all die Jahre. Vom allerersten Motorwagen über legendäre Klassiker bis hin zu modernen Rennwagen und futuristischen Studien – im Museum spürt man die ganze Bandbreite der Marke.
Mythos 1
Für mich war es nicht nur ein Fotospaziergang, sondern eine echte Zeitreise, welche mit dem futuristischen Aufzug in die oberste Etage zu den ersten „Autos“ als Kontrastprogramm begann. In diesem Stockwerk werden mit dem Mythos 1, die sogenannten Pioniere gezeigt. Es geht also um die Erfindung des Automobils und die Jahre 1886 bis 1900.
Mythos 2
Der nächste Bereich handelt um die Geburt der Marke und die Jahre 1900 bis 1914.
In diesem Bereich finden sich Ausstellungsstücke wie der Mercedes-Simplex 40 PS.
Mythos 3
Dieser Museumsbereich handelt von Umbrüchen, Diesel und Kompressor. In Jahren: 1914 bis 1945.
Über Flugmotoren, zum Leichtflugzeug bis hin zu Tourenwagen und Sport-Zweisitzern.
Ganz toll fand ich den Mercedes 10/40 PS Sport-Zweisitzer. Ausgestattet mit einem Kompressormotor, steigert der Kompressor (damals noch Gebläse genannt), die Leistung kurzfristig von 40 PS auf 65 Pferdestärken. 4 Zylinder an der Zahl helfen schlussendlich zu einem Topspeed von 110 Stundenkilometern. Insgesamt wurden zwischen 1923-1924 851 Exemplare produziert.
Mythos 4
Im nächsten Stockwerk geht es um die Wunderjahre. Form und Vielfalt während 1945 bis 1960. Traumautos wie der 300 SL Roadster und das geschlossene Pendant im Form des Mercedes-Benz 300 SL Coupé. Mit Gitterrohrrahmen und aufklappenden Türen wurde der „Flügeltüren“ legendär. Dank 6 Zylinder und 3 Liter Hubraum leistet der 300 SL 215 PS und erreicht 250 km/h.
Aber es geht im Mythos 4 noch schärfer. Nämlich mit dem 300 SLR „Uhlenhaut-Coupé“. 8 Zylinder, 302 PS, 290 km/h Spitze. 2 Stück gebaut!
Mythos 5
Der nächste Halt in den Jahren 1960 bis 1982. Vordenker, für Sicherheit und Umwelt.
Dort findest du Schmuckstücke wie den 230 SL, welcher im Volksmund „Pagode“ genannt wurde. Da das Hardtop an die Form des asiatischen Pagode Tempels erinnert.
Auch dabei ist der Mercedes-Benz 300 SD. Der erste PKW-Diesel der Oberklasse. Dreiliter-Turbodieselmotor und 5 Zylinder. Über 28’000 gebaute Exemplare.
Ausserdem vorhanden ist der Mercedes-Benz 190 E, der die Basis für eine spätere Legende legt.

Mythos 6
Der nächste Bereich widmet sich dem „Weg zur emissionsfreien Mobilität“. Der „Aufbruch“ datiert von 1982 bis heute und zeigt Fahrzeuge wie den Concept AMG GT sowie den elektrischen SLS AMG Coupé „Electric Drive“.
Mythos 7
Im Mythos Nummer 7 geht es um die Silberpfeile. Rennen und Rekorde. Zahlreiche Motorsport-Perlen, wie der F1 W07, mit welchem Nico Rosberg 2016 F1-Weltmeister wurde. Oder der 300 SL, der mit dem Gewinn der „Carrera Panamericana“ eine Steilvorlage für die heutigen „Panamericana-Kühlergrille“ legte.
Meine Museumshighlights
Natürlich gab es ein paar Exponate, welche mir persönlich ein bisschen besser gefielen als andere Ausstellungsstücke. Normal, nicht wahr?! 😉
Glücklicherweise beherbergt das Museum bis Mitte April 2026 die Sonderausstellung „Youngtimer“. Fahrzeuge der 1990er bis 2000er Jahre werden dabei präsentiert. Fahrzeuge, die Erinnerungen aus der eigenen Kindheit wecken. Dabei hat es mir ein Youngtimer ganz besonders angetan.
Jedenfalls betört mich der legendäre EVO immer wieder auf’s neue. Das Fahrzeug spricht die Sprache des Motorsports und sieht auch nach all den Jahren immer noch sportlich aus! Der Mercedes-Benz 190 E 2.5 Evolution II (Baureihe 201) aus dem Jahr 1990.
Das nächste spezifisch zu erwähnende Exponat ist das Mercedes-AMG GT Concept Vehikel. Das Showcar begeisterte vor allem auch die Kleinsten unter uns. 😉
Die maskuline Front sieht einfach bombastisch aus und zeigt unmissverständlich, dass es sich um ein Auto der AMG GT Familie handelt. Hybrider Antrieb mit einer Höchstleistung von 816 PS, sorgen schlussendlich für eine Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h. Das Concept Car kommt zudem hervorragend unter einem LED Himmel zur Geltung.
Fazit
Die Architektur des Museums bietet spektakuläre Blickwinkel, die Fahrzeuge sind wunderschön inszeniert, und die Atmosphäre lädt dazu ein, sich stundenlang treiben zu lassen und die Fahrzeugbeschreibungen gebannt zu lesen.
Als Formel 1 Fan sowie Anhänger der Black Series Modelle, hätte es definitiv mehr davon haben können. Aber das soll den positiven Gesamteindruck meines Besuchs im Mercedes-Benz Museums nicht schmälern. Es wird bestimmt nicht mein letztes Mal gewesen sein.
Mein Fazit: Absolut lohnenswert – egal, ob du Mercedes-Fan, Autoliebhaber oder einfach neugierig auf Design und Technik bist. Wer in Stuttgart ist, sollte sich diese Ikone der Automobilkultur nicht entgehen lassen.
Lightroom-Presets: Die Fotos in diesem Beitrag wurden mit einer Nikon Z6, einer 35mm Prime Linse von Sigma, sowie einem Mist-Filter produziert und anschliessend mit meinen Lightroom-Presets bearbeitet.
phpicsphotography
Pascal ist Gründer von phPics Photography und Betreiber von phpics.ch. Als Schweizer Autofotograf liebt vor allem sportliche Raritäten und tiefergelegte Fahrzeuge!