Vor dem eigentlichen Shoot geht’s immer ans Packen der Ausrüstung. Aber welche Utensilien müssen eigentlich dabei sein? Kannst du auf gewisse Dinge verzichten oder braucht es einfach alles? Was für Equipment ich bei einem anstehenden Auto-Fotoshooting in der Regel mitnehme, erfährst du im heutigen Blogpost.

Zwar ähnelt sich die Packliste relativ häufig. Allerdings gilt es stets gewisse Faktoren zu bedenken. Somit kann es trotzdem mal zu Unterschieden kommen. Was dabei gemeint ist, wird in den nachfolgenden Zeilen geklärt.

Fotoshooting mit Auto. Eine Frage des Equipments.

Bevor ich mich aber an das Packen der Kamera, Objektive, Stative etc. machen kann, muss ich mir überlegen, wie die Rahmenbedingungen beim Shoot überhaupt aussehen. Je mehr Erfahrung du in der Autofotografie hast, umso intuitiver und unbewusster laufen diese Prozesse ab. Du musst dich nicht mehr explizit fragen. Machst du das nämlich bereits im Unterbewusstsein. Nichtsdestotrotz ist vor allem in den Anfängen der Fotografenkarriere ein bewusstes Voraugenführen der eigentlichen Aufgabe nicht verkehrt. 😉

Um welche Uhrzeit findet das Shooting statt?

Eine zentrale Frage betrifft die Uhrzeit des Fotoshootings. Denn dies hat unweigerlich auch Auswirkungen auf das Equipment. Wirst du das Fotoshooting mit dem Auto am hellichten Tag oder in der mystischen Dunkelheit durchführen? Doch das ist nicht der einzigste wichtige Faktor. Gibt es noch weitere zu klärende Punkte wie:

  • Handelt es sich beim Spot um eine Indoor oder Outdoor Location?
  • Wie sind die Platzverhältnisse vor Ort im Hinblick auf die entsprechende Brennweite?!

Können diese Fragen eindeutig beantwortet werden, wird das Packen des Fotoshooting-Equipments einfacher. Schliesslich muss weniger mitgenommen werden. Sind jedoch alle Eventualitäten abzudecken oder es ist unklar, was dich vor Ort alles erwarten wird… Dann musst du vorausschauend einpacken und folglich für das Fotoshooting wesentlich mehr Equipment am Start haben.

Externe Lichtquellen

Findet das geplante Autofotoshooting tagsüber draussen statt, besteht eine Abhängigkeit von Licht, Wind und Wetter. Mit der Sonne als Hauptlichtquelle, kannst du eine Leuchtstoffröhre also gleich zu Hause lassen. Denn es ist einfach zu hell, um Lightpaintings zu kreieren.

Shoote ich also tagsüber bei einer Outdoorlocation, habe ich meine Leuchtstoffröhren (Westcott Icelight und Yongnuo YN 360) nie dabei. Lightpainting wird erst in der Dunkelheit interessant.

Aber es gibt nicht nur Leuchtstoffröhren. Wenn wir schon bei den externen Lichtquellen sind, stellt sich unweigerlich die Frage nach einem Blitz. Denn Fotografieren mit Blitz ermöglicht dir auch in der Automobilfotografie fantastische Möglichkeiten.

Der Mercedes-Benz W123 in einer Indoorhalle von Autofotograf phPics inszeniert.
Mercedes SLS AMG Foto

Ich habe blitztechnisch unter anderem einen klassischen Aufsteckblitz in Form des Nikon SB-700. Dieser kommt allerdings nur selten zum Einsatz. In der Regel handelt es sich dabei um Reportagen (Hochzeiten zum Beispiel) oder um gewisse Indoorfotografien. Jedoch nichts was Fotoshootings mit Autos betrifft. Früher war dies jedoch anders. Da habe ich die Fahrzeuge mit dem SB-700 ausgeleuchtet, bevor ich dann zu einem portablen Blitz mit Akku wechselte.

Apropos portabler Blitz mit Akku. In meinem Fall ist der Jinbei HD610 quasi immer dabei. Er hat genügend Power, um auch Motive im stärksten Gegenlicht aufzuhellen. Demzufolge packe ich den Blitz fast ausnahmslos für jedes Autofotoshooting ein. Ausser im Studio.

Es kann aber sein, dass er je nach Gegebenheiten dann doch nicht zum Einsatz kommt und ich auf Available Light setze. So geschehen beispielsweise bei meinem Fotoshooting mit dem Ferrari 488 Spider auf dem Gotthardpass und beim Audi RS6 Shooting.

Die Fotoshooting Uhrzeit ist wichtig. Bei Sonnenaufgang lassen sich auch Autos hervorragend fotografieren.
Der neue Audi RS6 C8 als Avant macht aus jeder Perspektive eine gute Figur.

Für den Blitz nehme ich natürlich noch das passende Lampenstativ mit. Ich nutze dafür das Walimex WT-806. Das Teil verrichtet seinen Dienst schon seit Jahren ohne Probleme. Zusätzlich kommen Reflektoren und Softboxen für den Einsatz mit dem Jinbei Porty zum Fotoshooting mit Auto ins Gepäck. Nicht zu vergessen ist die Jinbei Blitzsteuerung TR-Q7. Zusätzlich nutze ich die Funk-Fernauslöser von Yongnuo. Da greife ich seit Beginn auf die RF-603. Wichtig zu wissen. Beim Anschluss für das Kabel des Funk-Fernauslösers gibt es zwischen Nikon D850 und Nikon Z6 einen Unterschied. Die D850 hat einen 10poligen Anschluss und die Z6 verfügt über einen Nikon MC-DC2 Anschluss.

Betreffend externen Lichtquellen im Zusammenhang mit der Autofotografie lässt sich also folgendes festhalten: Der einzige Unterschied zwischen Tages- und Nachtfotoshooting ist lediglich die Leuchtstoffröhre. Jene kann nur nachts oder bei Indoorshootings in ziemlicher Dunkelheit verwendet werden. Der portable Blitz kommt allerdings immer mit. Auch wenn er schlussendlich vielleicht gar nicht gebraucht wird. Denn Available Light ist grundsätzlich stets die erste Wahl. 😉 Mehr dazu im entsprechenden Available Light Blogpost.

Kameras und Objektive

Kameratechnisch kann ich zwischen zwei Bodies wählen. Einmal wäre da die DSLR Nikon D850, welche die D800 ersetzt hat. Dann ich habe bekanntlich noch eine DSLM in Form der Nikon Z6 zur Verfügung.

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Für Reportagezwecke im Automobilbereich erhält tendenziell die Z6 den Vorzug. Ich denke da zum Beispiel an den Genfer Automobilsalon oder den Supercarownerscircle Event. Sie ist schliesslich nicht ganz so ermüdend für meine Armmuskeln. ^^ Ist hingegen ein richtiges Fotoshooting mit einem Auto geplant, dann nehme ich grundsätzlich immer die D850. Die Kamera ist einfach eine absolute Wucht und für die Autofotografie meine unangefochtene Hauptkamera! #Auflösung #Megapixel
Bei grösseren Produktionen kommen aber schon mal beide Cams zum Einsatz. Ich habe auch schon die Komplettaufnahmen der Fahrzeuge mit der Nikon D850 geshootet und die Details mit der Z6. Damit war ich wesentlich effizienter als noch stets die Objektive wechseln zu müssen.

Hinsichtlich dem passenden Objektiv (oder den passenden Objektiven ^^) wird es schon schwieriger. Schliesslich besteht hier mehr Auswahl, wie du mit einem Blick in mein Foto-Equipment erkennen kannst.

Nichtsdestotrotz ist für mich die Wahl der Objektive bei einem klassischen Fotoshooting mit Auto ziemlich einfach. Ich habe da meinen favorisierten Brennweitenbereich, welchen ich unter anderem im Blogpost “welches Objektiv für die Fahrzeugfotografie” beschreibe. Demzufolge packe ich stets das 24-70mm Zoom und die 35mm Festbrennweite von der SIGMA Art Serie ein. Zum Teil wird das Duo noch von der klassischen 50mm Festbrennweite ergänzt. Mehr brauche ich im Normalfall nicht. Partiell vielleicht etwas mehr Weitwinkel mit dem 16-35mm, wenn die Location äusserst beengend ist oder wenn noch Innenraumshots anstehen.

Sind hingegen Reportagen oder Motorsportevents angesagt, dann kommt auch in Bezug auf die Objektive mehr mit. Dann sind vor allem längere Brennweiten gefragt. Mein Favorit im Telebereich ist dabei ganz klar das 70-200mm 2.8G VR II von Nikon. Aber auch das 200-500mm Nikkor mag ich sehr.

Autofotografie an der Rennstrecke. Dynamik der fahrenden Autos dank Mitzieher einfangen.

Sonstiges Equipment für die Autofotografie

An erster Stelle steht bei sonstigem ganz klar das Stativ. Ich arbeite fast zu 90% mit einem Dreibeinstativ. Lediglich bei Stimmungsbilder, Details oder Editorials verzichte ich auf den stabilen Stand.

Bei den Dreibeinstativen kann ich zwischen einem schon etwas älteren Manfrotto 055XPROB und einem extrem handlichen Sirui T-2204X wählen. Das Sirui passt übrigens perfekt ins Handgepäck, falls du gerade ein Stativ für deinen nächsten Auslandtrip suchst. Fotos und Text zum Tripod findest du übrigens hier. Ausserdem habe ich noch ein Sirui Einbeinstativ, welches jedoch nur beim Einsatz von langen Brennweiten und Panningshots zum Einsatz kommt.

Bei einem normalen Shoot kommt mittlerweile fast immer das Sirui T-2204X zum Einsatz.

Ein Stativ gehört definitiv zu den 10 nützlichen Gadgets für Fotografen. Hier das Sirui T-2204X Dreibein-Reisestativ.

Dann stellt sich noch eine scheinbar äusserst wichtige Frage. Polfilter für Autofotografie ja oder nein? Da scheiden sich ziemlich die Geister und es ist gewissermassen wohl abhängig vom persönlichen Gusto des entsprechenden Auto Fotografen. Ich persönlich habe zwar Polfilter, setze sie allerdings äusserst selten bis gar nie ein. Anfänglich habe ich den Filter auch mal für ein Fotoshooting mit Auto verwendet. Aber seit Jahren kommt der zirkuläre Polfilter nur noch sporadisch zum Einsatz respektive ins Gepäck. Weitere Informationen bezüglich Polfilter beim Fotoshooting mit Auto gibt es in einem separaten Blogpost.

Geheimtipp: Es gibt einen wirklich passablen Helfer. Nämlich den Walkstool. Vor allem wenn du lange in der Hocke bist, spürst du mit der Zeit schon mal deine Knie. Besonders als ehemaliger U-Fussballspieler. ^^ Folglich kann ich dir den Walkstool empfehlen. Damit schonst du bei längeren Einsätzen auch mal die Gelenke.

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Transport von Fotoequipment

Das komplette Equipment fürs Fotoshooting gilt es natürlich noch galant zu verstauen. Der anschliessende Transport soll schliesslich sicher über die Bühne gehen.

Ich benötige dafür einen Fotorucksack, 2 Koffern, eine Transporttasche, Stativtaschen und zum Teil noch eine Fototasche. Aber alles der Reihe nach.

Als Fotorucksack nutze ich seit Jahren den Lowepro Flipside 400 AW. Der Rucksack ist praktikabel, bequem und erfüllt absolut seinen Zweck. Auch auf längeren Wanderungen ist er angenehm zu tragen.

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Zusätzlich nutze ich einen B&W Outdoorkoffer Typ 5000 RPD. Wenn das Equipment nicht auf den Rücken soll, ist ein stabiler Koffer meine Wahl. Zumal ein solcher Koffer auch als nützlicher Aufbewahrungsplatz zu Hause in Frage kommt.

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Ausserdem war beim Jinbei Porty Kauf eine äusserst praktische Transporttasche dabei. Die stabile Tasche kann man dank dem Schultergurt auch problemlos umhängen. Nebst dem Blitz sind darin noch der Jinbei TR-Q7 und die Yongnuo Funk Fernauslöser verstaut.

Die Stativtaschen sind eigentlich selbsterklärend. Jene gab es jeweils beim Kauf des entsprechenden Stativs gleich mit dazu. 😉 Abgeschlossen wird mein Fotoequipment Transport zum Teil noch mit einer Nikon Kameratasche. Die Umhängetasche ist praktisch für die Z6 und eine kleine Festbrennweite auf Ausflügen. Für ein Fotoshooting mit Auto braucht es dies aber nicht. Da reichen Kamerarucksack und Koffer aus.

Fotoshooting Equipment gepackt? Praxisbeispiel

Jetzt weisst du, was ich in der Regel für ein Automobilshooting alles so dabei habe. Eine komplette Übersicht über mein aktuelles Fotoequipment findest du übrigens auf meiner Equipmentpage.

Schlussendlich ist das Fotoshooting Equipment in Abhängigkeit der Gegebenheiten und dem entsprechenden Auftrag. Ein kleines Shooting an einer spezifischen Location braucht in der Regel weniger Material als eine mehrtägige Produktion zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten an verschiedenen Locations.

Aber um das gelesene nochmals vor Augen zu führen, gibt es nun noch ein Praxisbeispiel. Für das Outdoor-Fotoshooting des Porsche 911 GT3 RS hatte ich folgendes Equipment dabei:

  • Nikon D800
  • Nikkor AF-S 24-70mm 2.8G ED
  • Sigma 35mm 1.4 Art
  • Sirui T-2204X
  • Jinbei HD610 mit Reflektoren und Blitzsteuerung sowie Blitztasche
  • Yongnuo RF-603
  • Walimex WT-806
  • Fotorucksack Lowepro Flipside AW400
  • Ersatzakkus
  • Ersatzspeicherkarten
  • Hama Lenspen

Braucht es immer so viel Equipment?

Du fragst dich garantiert, ob es nicht auch mit weniger geht?! Ja, natürlich! Grundsätzlich brauchst du für ein Auto-Fotoshooting nur dieses Equipment:

  • 1 Kamera
  • 1 Objektiv

Der Rest ist eigentlich Luxus. Obschon ein Stativ garantiert nicht verkehrt ist. 😉 Aber bereits mit einer Kamera und einem Standardobjektiv lassen sich schöne Autofotos kreieren. Mit der Zeit wird sich automatisch zeigen, in welche Richtung sich deine persönliche Autofotografie entwickelt und zu welchen zusätzlichen Hilfsmitteln du greifen wirst. Stichworte Blitz, Stativ, Polfilter, etc.

Sofern du überhaupt weitere Anschaffungen tätigst…

Aber je professioneller du wirst, je wichtiger dein Auftrag ist, umso mehr Material wirst du voraussichtlich an Board haben. Sei es nur, um allfällige Hardwareausfälle kompensieren zu können. 😉

Tipps zum Fotoshooting mit Auto benötigt?

Brauchst du allenfalls noch ein paar Tipps für dein nächstes Carshooting? Dann wirst du vielleicht bei meinen 10 Tipps für ein erfolgreiches Autofotoshooting fündig.

PS: Du findest meine Arbeiten auch auf Instagram @phpicsphotography.


phpicsphotography

Pascal ist Gründer von phPics Photography und Betreiber von phpics.ch. Als Schweizer Autofotograf liebt vor allem sportliche Raritäten und tiefergelegte Fahrzeuge!

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