Photoshop ist für viele das Absolute im Bereich der professionellen Bildbearbeitung. Als Autofotograf und Bildbearbeiter, ist Photoshop selbstverständlich auch für mich nicht mehr wegzudenken. Ist es doch mein täglich Brot. Doch wie habe ich eigentlich den Umgang mit der umfänglichen Software erlernt? Die Frage wird mir insbesondere auf Instagram relativ häufig gestellt. Aus diesem Grund gibt es heute einen Blogartikel, wie du am besten Adobe Photoshop lernen kannst.

Ich verrate dir, wie ich meine Fähigkeiten in Photoshop erlangt habe und womit ich die grössten Fortschritte bei der Bildbearbeitung erzielen konnte.

Was braucht es wirklich um Adobe Photoshop zu lernen

Wer zum ersten Mal Adobe Photoshop öffnet, fühlt sich wahrscheinlich regelrecht erschlagen. So kompliziert scheint das Bildbearbeitungsprogramm auf den ersten Blick zu sein.

Mir ging es vor ein paar Jahren nicht anders. Doch wie komme ich zum Punkt, an dem ich Adobe Photoshop CC sinnvoll anwenden kann?

Ich habe weder eine kreative Grundbildung noch irgendeinen Kurs über Photoshop besucht. Photoshop habe ich mir quasi selber beigebracht. Ein klassischer Autodidakt sozusagen. Aufgrund meiner gemachten Erfahrungen habe ich nun 3 Tipps für dich. Mit diesen drei Massnahmen, wirst du Adobe Photoshop garantiert lernen.

1. Grundlagen sind das A und O

Meines Erachtens ist die wichtigste Massnahme das Erlernen der Grundlagen. Besonders für Photoshop Anfänger. Du musst dich einerseits mit der Benutzeroberfläche vertraut machen. Andererseits solltest du die gängigsten Werkzeuge bedienen und die Standard-Korrekturen anwenden können.

Es braucht nämlich nicht die unglaublichsten Tricks oder kompliziertesten Techniken, um grossartige Bilder zu erstellen. Ich persönlich arbeite auch hauptsächlich mit den Basics.

Die Benutzeroberfläche

Die Benutzeroberfläche von Photoshop CC sieht in den meisten Fällen ziemlich ähnlich aus. Du kannst den Arbeitsbereich zwar relativ frei gestalten, doch in der Regel brauchen Fotografen und Bildbearbeiter im Normalfall die gleichen Tools. Nur vielleicht etwas anders angeordnet. Persönlicher Geschmack und so…

Meine Benutzeroberfläche sieht wie folgt aus.

Mein Photoshop Arbeitsbereich. Meine Bedienoberfläche.

Aufgrund meines grossen Hauptmonitors, dem Eizo CS2730 (der Nachfolger heisst CS2731*), habe ich die Werkzeugpalette auf der rechten Seite angeordnet.

Der linke Bereich ist quasi vollumfänglich für die Bildansicht reserviert. Nebst meinem zweiten Monitor, dem Eizo Foris FS2333. Jener dient für mich vor allem für die Ansicht eines Referenzbildes.

Hier der Einsatz von beiden Monitoren in Adobe Photoshop.

Bildbearbeitung in Photoshop auf 2 Monitoren von Eizo.

Auf der rechten Seite (beim Hauptmonitor) findest du neben der Werkzeugpalette meine wichtigsten Arbeitsfenster. Oben habe ich Info, Navigator und Histogram platziert. In der Mitte gibt es meine gespeicherten Aktionen, das Protokoll als auch die Korrekturen. Rechts unten finden sich Ebenen, Kanäle und Pfade.

Die Werkzeuge

Ziemlich wichtig sind in meinen Augen vor allem folgende Werkzeuge.

  • Verschieben-Werkzeug
  • Freistellungswerkzeug
  • Pipette
  • Pinsel
  • Ausbessern-Werkzeug
  • Reparatur-Pinsel
  • Kopierstempel
  • Verlaufswerkzeug
  • Zeichenstift-Werkzeug

Nicht zu vergessen ist an dieser Stelle das mächtige Camera Raw! Damit entwickelst du deine Raw’s in Nullkommanix. Warum Raw fotografieren Sinn macht, erfährst du übrigens in meinem Blogartikel.

Die gängigen Korrekturen

Photoshop bietet alles, um dein Bild perfekt retuschieren zu können. Für die Bildbearbeitung stehen dir unter anderem folgende gängigen Korrekturen zur Verfügung.

  • Helligkeit/Kontrast
  • Tonwertkorrektur
  • Gradationskurven
  • Belichtung
  • Dynamik
  • Farbton/Sättigung
  • Farbbalance
  • Schwarzweiss
  • Selektive Farbkorrektur

Diese solltest du auf alle Fälle bedienen können. Hilfreich können dafür natürlich auch Tutorials auf Youtube sein.

Zu meiner Anfangszeit bin ich nämlich über ein Grundlagen-Tutorial von Calvin Hollywood gestolpert. Auch heute kannst du damit als Beginner in Adobe Photoshop noch einiges lernen.

Mittlerweile bietet natürlich auch Adobe selbst ein “Photoshop lernen” Paket an. Und zwar kostenlos. Hier gibt es nützliche erste Schritte in Photoshop. Damit kannst du die Grundlagen in Photoshop relativ easy selbst lernen.

Warum sind die Grundlagen in meinen Augen so wichtig? Ganz einfach, weil ohne saubere Basis helfen auch die besten Feinheiten nichts. Beispiele?

Beim Hausbau beginnst du zuerst mit dem Fundament und nicht schon mit den Details beim Innenausbau.

Denk zurück an die Zeit, als du das Autofahren lernen musstest (sofern du natürlich schon älter bist und über einen Führerschein verfügst ^^). Frage: Hast du zuerst die einzelnen Menüs des gesamten Infotainment-Systems auswendig gelernt oder hast du dich mit den Grundlagen à la Kupplung, Gas, Schaltung, Bremse und Lenkung beschäftigt?!

Na eben. 😉 Aus diesem Grund gilt es auch in Photoshop zuerst die Grundlagen zu erlernen.

2. Nachmachen hilft

Ein Duplikat beziehungsweise eine Kopie hat doch nichts mit Kreativität zu tun?!

Nein, aber als Anfänger in der Bildbearbeitung hilft das enorm. Es gibt zahlreiche Tutorials auf Youtube, als DVD oder in renommierten Photoshop Zeitschriften (DOCMA, Photoshop etc.), welche gutes Wissen vermitteln. Selbstverständlich finden sich auch äusserst informative Blogposts zum Thema Photoshop.

Wenn du diese Tutorials durchspielst und die jeweiligen Bilder nachmachst, wirst du gewaltige Fortschritte machen.

Der Vorteil an der Geschichte ist, dass du die einzelnen Details der Bildbearbeitung viel gezielter beobachten kannst. Worauf hat der ursprüngliche Gestalter besonders geachtet? Wie hat er die Farben eingesetzt? Was wurde zur Kontraststeigerung eingesetzt? Und mit welchen Werkzeugen hat er störende Elemente verschwinden lassen?

Ich war noch nie der grösste Youtube Fan. Vielmehr mochte ich Zeitschriften. Und mit diesen konnte ich einiges lernen.

Schlussendlich brauchst du aber keine Sammlung von Zeitschriften, DVD’s oder gespeicherte Youtube Videos. Wichtig ist lediglich, dass du diese gezeigten Tutorials selber durchspielst. Mit solchen Anleitungen ist der Lerneffekt wirklich gross und bleibt besser haften. Praxisbeispiel gefällig?

Haare malen in Photoshop

Weisst du wie man Haare mittels Photoshop malen kann? Ich persönlich wusste es nicht. Dank einer Anleitung im Internet könnte ich dir nun aber relativ gut realistische Haare dank der Digital-Painting-Technik malen. Egal ob im Gesicht oder auf dem Kopf.

Hier geht es zur Anleitung, um mit Photoshop Haare malen zu können.

Dieses Tutorial ist zwar für meine Fahrzeugfotografie nicht sonderlich von Nutzen. Nichtsdestotrotz kann es beispielsweise bei einer Lifestyle-Bildstrecke oder einem freien Projekt von Vorteil sein.

3. Learning by doing

Wie sagt man so schön: Steter Tropfen höhlt den Stein. Das gilt auch für das Lernen von Adobe Photoshop.

Keine Angst: Je mehr du übst, umso besser wirst du. Eigentlich logisch, nicht wahr?!
Aber eben, du musst üben! Immer und immer wieder.

Üben, üben und nochmal üben! Weil von nichts kommt nix!

Egal ob Profi, ambitionierter Hobbyphotoshopper oder Neuling im Bereich der Bildbearbeitung. Üben muss jeder. Denn wer aufhört besser zu werden, hört auf gut zu sein.

Es gilt also laufend zu trainieren. Learning by doing ist der Schlüssel zum Erfolg. Nebst dem Erlangen weiterer Skills wirst du durch das kontinuierliche Training natürlich auch schneller. Du kannst deine Bilder effizienter bearbeiten, als dies noch am Anfang deiner Photoshop Karriere war.

Mein Workflow hat sich auch erst mit der Erfahrung gefestigt. Zu Beginn habe ich für gewisse Abläufe wesentlich mehr Zeit benötigt, als dies heute der Fall ist. Doch das ist ganz normal. Auch das oft noch Bearbeitungsfehler auftreten ist beim Erlernen von Photoshop nichts weltbewegendes.

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Für das Lernen von Photoshop brauchst du Fleiss und Geduld

Um Adobe Photoshop zu lernen bedarf es also hauptsächlich folgendes:

Fleiss und Geduld! Doch wer mit Leidenschaft dabei ist und laufend Zeit in die Bildbearbeitung investiert, wird innert Kürze die ersten Fortschritte erzielen. Wie bei den meisten Dingen gilt auch hier, aller Anfang ist schwer. Aber nicht unmöglich…

Adobe Photoshop lernen macht aber auch Spass. Schliesslich gibt es als “Kreative/r” nicht viel besseres, als ein “geiles” Bild in Photoshop fertiggestellt zu haben.

Monitor für Fotografen mit Schwerpunkt Bildbearbeitung gesucht. Auf dem Foto ist ein Porsche 911 GT3 RS zu sehen.

Um den Spass trotz Rückschlägen, welche garantiert auch kommen werden, nicht zu verlieren, gibt es zur Auflockerung ein kleines Quiz.

Photoshop Quiz

PS gibt es mittlerweile fast 30 Jahre. Zum 25jährigen Jubiläum von Photoshop gab es ein Quiz.

In jenem Quiz ging es darum zu erkennen, ob ein Bild real ist oder ob eben gephotoshoppt wurde. Das Photoshop Quiz ist erfreulicherweise immer noch aktiv. Für die Beantwortung der Fragen benötigt man nicht einmal 5 Minuten.

Hier geht es zum Photoshop Quiz.

Wie viele Punkte hast du erreicht? Ich bin mit 19 von möglichen 25 Punkten eher bescheiden unterwegs. 🙂

FAQ

Fassen wir also nochmal das Wichtigste zusammen.

Welche 3 Massnahmen sind beim Lernen von Photoshop wichtig?

1. Das Beherrschen der Grundlagen ist das A und O. Das beeinhaltet die Benutzeroberfläche zu verstehen, die wichtigsten Werkzeuge und Korrekturen (Farbton/Sättigung, Kurven etc.) kennen und anwenden können.
2. Bilder nachmachen hilft beim Lernprozess. Es gibt zahlreiche Lern-DVD’s, Tutorials und informative Zeitschriften und Blogartikel, welche Rohmaterial und Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Nachmachen zur Verfügung stellen. Das schult dein Auge und entwickelt dein Verständnis.
3. Learning by doing. Damit du wirklich besser wirst und deine Bildbearbeitungs-Skills auf das nächste Level bringst, braucht es Übung. Üben, üben und üben. Denn du lernst automatisch am meisten während dem du etwas tust.

Ich selbst habe mir Photoshop genau auf diese Art und Weise beigebracht. Nach anfänglichem Rumspielen, habe ich mich mit den Grundlagen auseinandergesetzt.

Anschliessend habe ich zahlreiche Zeitschriften gelesen und die darin vorgestellten Tutorials nachgemacht. Wenn ich irgendwo nicht mehr weitergekommen bin, habe ich nach einem entsprechenden Tutorial bei Youtube gesucht.

Und auch sonst habe ich kontinuierlich mit meinen eigenen Bildern geübt und versucht, meine Photoshop Fähigkeiten zu verbessern.

Meine eigene Entwicklung in Photoshop

Hier der Beweis, dass man selbst Adobe Photoshop lernen kann.

Bildbearbeitung vom Ford Focus RS als Anfänger. Meine Photoshop Beginner Arbeit.

Das Bild stammt aus meinen Anfängen. Im März 2012 habe ich diese Aufnahme gemacht. Zur Erinnerung: 2011 hat meine erste DSLR Einzug gehalten. 😉

Und nachfolgend eine Aufnahme aus dem Jahr 2020. Ziemlich genau 8 Jahre später.

Professionelle Bildbearbeitung beim Ferrari F12. Adobe Photoshop kann man lernen.

Noch nicht genug? Dann habe ich dir einen weiteren Vergleich. Ich musste dafür wirklich tief in meinen Photoshop Anfangszeiten suchen… Ehrlich gesagt sogar in den dunkelsten Ecken meiner Datensicherung. ^^ Doch hier gibt es nochmal eine Gegenüberstellung von 7 Jahren Photoshop Erfahrung. 2019 versus 2012. Rechts war ich quasi noch ein richtiger Photoshop Anfänger.

Was aber keinesfalls schlecht ist. 😉 Es zeigt nur, dass alle einmal “klein” angefangen haben.

Adobe Photoshop lernen. Jeder ist mal ein Anfänger in der Bildbearbeitung gewesen.

Ich denke das ist für jeden Photoshop Anfänger Motivation genug. Auch du kannst dir tolle Fähigkeiten in Photoshop aneignen!

In diesem Sinne wünsche ich dir viel Motivation und Freude beim Adobe Photoshop lernen!


phpicsphotography

Pascal ist Gründer von phPics Photography und Betreiber von phpics.ch. Als Schweizer Autofotograf liebt vor allem sportliche Raritäten und tiefergelegte Fahrzeuge!

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